Kirchheim. Nachdem am vergangenen Freitag Tabellennachbar Crailsheim Merlins überraschend gegen Heidelberg gewonnen hatte, stand die Mannschaft von Trainer Ignjatovic unter Druck. Eine Niederlage und die damit verbundene Lücke zu den Nichtabstiegsplätzen hätte für weitere schlaflose Nächte gesorgt. „Der Druck vor dieser Partie war enorm hoch. Ich bin froh, dass unsere Spieler dem standgehalten haben“, sagte der Sportliche Leiter Wilu Lenger. Bestens eingestellt gingen die Ritter zu Werke, und die erste Fünf mit Brooks, Tomasevic, Alexander, Smallwood und Schneider legte los wie die Feuerwehr. Angeführt vom bärenstarken Tomasevic spielten die Hausherren vor einem enthusiastischen Publikum eine 22:7-Führung heraus.
Doch der Tabellensechste Chemnitz schien nun aufzuwachen. Besonders Center Donald Lawson (20 Punkte, 8 Rebounds) beschäftigte die Knights-Abwehr. Doch die Hausherren waren nicht gewillt, ihren Vorsprung kampflos herzuschenken. Sebastian Adeberg, der sich stark verbessert präsentierte, erzielte wichtige Punkte. Im zweiten Viertel übernahm John Bynum für die Gäste. Immer wieder zog der ehemalige BBL-Spieler in die Knights-Zone und legte klug auf seine Mitspieler ab. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch. Knapp fünf Minuten vor der Halbzeit war es dann soweit. Justin Stommes erzielte per Freiwurf seinen ersten Punkt im Knights-Trikot. Mit einer 41:35-Führung ging es in die Kabine.
Dort schien Ignjatovic die richtigen Worte gefunden zu haben. Wie entfesselt kamen die Ritter aus der Kabine. Wie zu Beginn legten die Ritter mit hohem Tempo los und bauten schnell die Führung aus. Cedric Brooks und Chris Alexander bestimmten das Tempo. Jeder Ballverlust von Chemnitz wurde von den Rittern per Fast-Break bestraft. Verlegten die schnellen Guards der Kirchheimer, so waren es Marcus Smallwood (8 Punkte, 7 Rebounds) und Dominik Schneider (13 Punkte, 4 Rebounds), die unter den Brettern aufräumten und die schnellen Punkte erzielten. Die Knights-Führung wuchs an, und dem Gast aus Chemnitz schien nun nicht mehr allzu viel einzufallen. Ganze 16 Punkte erlaubten die Teckstädter im dritten Viertel.
Auch im Schlussviertel ließen die Ritter den Fuß auf dem Gas. Selbst die gefürchtete Pressverteidigung der Gäste ließ die Kirchheimer Spieler kalt, die ihren Stil locker herunterspielten. Anders die Gäste. Bei einer Reboundaktion gerieten Dominik Schneider und Alexander Jones aneinander. Nach einem Kopfstoß wurde der Chemnitzer des Feldes verwiesen. Sicher verwandelte Dominik Schneider alle vier Freiwürfe, die durch das unsportliche Foul sowie die Disqualifikation entstanden waren. Tim Burnette mit krachendem Dunking beendete alle Hoffnungen der Chemnitzer nochmals ranzukommen. „Die Guards der Knights haben heute toll gespielt. Wir bekamen sie nie in den Griff“, gab Gäste-Trainer Felix Schreier hinterher zu. Frenkie Ignjatovic richtete derweil den Blick nach vorne. „Ich hoffe, der Sieg gibt uns Selbstvertrauen für die kommenden Wochen. Paderborn ist ein sehr unangenehmer Gegner, der uns eigentlich nicht liegt. Wir reisen trotzdem dorthin, um zu gewinnen.“ Mit dabei sein wird auch Justin Stommes, für den Ignjatovic lobende Worte fand. „Er wird von Tag zu Tag besser. Im Samstagstraining hat er sein ganzes Potenzial angedeutet und auch heute hat er sehr teamdienlich gespielt. Ich erwarte von ihm noch mehr Aggressivität.“ Gegen sein ehemaliges Team aus Paderborn trifft Stommes auf mehrere ehemalige Teamkameraden. Die Knights-Fans hoffen auf ein ähnliches Ergebnis wie gegen Chemnitz.cs