Dettingen. Fatalerweise ist es nicht Spitzenreiter SG TTV Dettingen/TV Unterboihingen, der im Kampf um Platz eins die besseren Karten hält, sondern Verfolger TSG Eislingen. Zwei 3:0-Siege am Heimspieltag gegen Absteiger VC Hardt und den Tabellensechsten TV Rottenburg III genügen der Filstal-Sechs, um das SG-Sextett in letzter Minute noch zu überflügeln. „Wir brauchen Schützenhilfe“, weiß SG-Spielertrainer Christoph Sick, der darauf hofft, dass sich die Eislinger am Doppelspieltag die eine oder andere Ermüdungserscheinung leisten und sie sich deshalb einen oder zwei Sätze abluchsen lassen. Denn nur so kann sich die SG aufgrund der Quotienten-Regelung bei Punktgleichheit mehrerer Mannschaften die Chance auf den Spitzenplatz erhalten (siehe Infokasten) – den eigenen Sieg in Ravensburg, am besten ein 3:0, vorausgesetzt.
Bis zum letzten Aufschlag morgen wird‘s wohl ein Kopf-an-Kopf-Rennen bleiben und gut möglich, dass am Ende eine dreistellige Dezimalzahl über den Oberliga-Aufstieg entscheiden wird. „Bedauerlicherweise steht bei Punktgleichheit nicht der direkte Vergleich an vorderster Stelle“, sagt Sick. Das Nervtöter-Finale hätte er sich gerne erspart – schließlich haben seine Schützlinge die Eislinger Rivalen in dieser Saison schon zwei Mal 3:1 besiegt.
In der Ravensburger Gymnasium-Sporthalle in der Zeppelinstraße muss die SG morgen ab 14 Uhr das tun, was der Fußballtrainer Jürgen Klopp von seiner Mannschaft Woche für Woche verlangt: „Alles raushauen, was möglich ist.“ Doch vor den möglichen Preis hat der Volleyball-Gott neben Schweiß auch Georg Wiebel (39) gesetzt: Der 2,06-Meter-Mann mit 165 Länderspielen auf dem Buckel ist Ravensburgs mit Abstand stärkste Waffe. 2009 beendete Wiebel seine Profikarriere, heutzutage gibt er den Mittelblocker nur noch just for fun, doch etwa 40 Prozent aller Angriffe laufen über ihn. „Das ist ein recht hoher Wert“, sagt Sick.
Bei der SG fehlt weiterhin Kilian Kiedaisch (Schulter), weshalb wieder Jakob Krenn den Libero-Part übernimmt. Von der zweiten Mannschaft macht Timo Metzentin den 144-Kilometer-Trip nach Oberschwaben mit. „Timo ist vielseitig einsetzbar“, sagt sein Trainer, dessen Aufgebot noch Stephan Lehmann, Heiko Hummel, Thomas Frank, Andreas Ratzkowski, Michael Melzer, Jens Mäbert, Damian Dokla, Hans Christian Scheibe und Jascha Hommel umfasst.