Wenn Jörg Papenheim an die vergangene Saison zurückdenkt, verspürt er praktisch das krasse Gegenteil von Groll. Zwar hat sein Team hauchdünn den Regionalliga-Aufstieg verfehlt, doch beim Rückblick auf die Spielzeit verwendet der erfahrene Volleyball-Coach Worte wie „spektakulär“ – im positiven Sinne. Der Oberliga-Vizetitel als Aufsteiger sowie das knappe Scheitern in den Aufstiegsspielen gegen den TV Kappelrodeck haben offenbar nicht nur die Erwartungen des Trainers, sondern im ganzen Umfeld übertroffen. Am Samstagabend um 19 Uhr beginnt für die SG Volley Neckar-Teck in der Weissacher Heckengäuhalle die neue Oberliga-Runde mit einem Auftritt beim Neuling Blaubären TSV Flacht.
Im württembergischen Oberhaus hat sich im Vergleich zur Vorsaison etliches getan. Neben dem kommenden Gegner aus Flacht kommt Neuling Nummer zwei hinzu, die SG Sportschule Waldenburg. Zuwachs aus der Regionalliga gibt es mit dem TSV 1846 Ellwangen, wohin die TSG Tübingen als Oberliga-Meister entschwanden.
Eine Besonderheit in der neuen Spielzeit stellt das Mitmischen eines Stützpunktteams dar. „VLW-StPMa Friedrichshafen III“ wurde die Mannschaft etwas hölzern klingend benannt. Das Team vom Bodensee wird zwar lediglich eine Halbsaison mitspielen, „alle gespielten Partien fließen jedoch in die Tabelle ein“, weiß Jörg Papenheim.
Eine Formalie hat beim SG-Coach unterdessen für großes Wohlwollen gesorgt. Der württembergische Verband erlaubt ab sofort in der Oberliga Kader mit 14 Akteuren statt bislang zwölf. „Damit lässt sich praktisch jede Position doppelt besetzen“, betont der SG-Coach. Weitere Regularien: Der Oberligameister steigt direkt in die Regionalliga auf, während der württembergische Vizemeister nur dann Aufstiegsspiele absolvieren würde, falls es einen zusätzlichen freien Platz in der Regionalliga gibt.
Bei der SG rechnen die Verantwortlichen auf jeden Fall mit einer anspruchsvollen Saison. Die Leistungsstärke lasse sich (noch) nicht ohne Weiteres abschätzen, heißt es bei der Spielgemeinschaft, und das Team werde sich strecken müssen, um in der oberen Tabellenhälfte mitmischen zu können. Im Kader gab es nur wenig Bewegung, doch der Verlust von Paul Stieper (Rückkehr zum SC Weiler) „schmerzt sehr“, wie Coach Papenheim offen zugibt. Manuel Babinger, zur neuen Runde auf die Zuspielposition gewechselt, wird aus beruflichen Gründen nur maximal einmal pro Woche trainieren können. Aus dem Nachwuchssektor rückt unter anderem Noah Hack auf.
Trainingsfleiß ist enorm
Die Lust auf die neue Saison scheint bei der SG trotz verpasstem Aufstieg groß zu sein. Schon beim freiwilligen Technik- und Athletiktraining vor den Sommerferien hätten sich nahezu alle Spieler in der Wendlinger Halle am Berg getummelt. „Beeindruckend“, nennt das Jörg Papenheim. Seit September trainieren die SG-Oberliga-Volleyballer dienstags in Dettingen und donnerstags in Wendlingen. Für den zum vergangenen Saisonende ausgeschiedenen Co-Trainer Steven Simon (pausiert) hat Robert Siegel diese Rolle übernommen.
Unterbau bleibt die „Zweite“ der SG. Nach einer Staffelreform tritt diese in der Verbandsliga an. Am Samstag startet das Team per Doppelspieltag in der Sporthalle des Nürtinger Hölderlin-Gymnasiums. Beide Gegner (TSB Ravensburg, VC Baustetten) rücken aus Oberschwaben an – kein Zufall, denn der Großteil der Mannschaften kommt aus dem Süden des Verbandsgebiets.