Kirchheim. Von einem Relegationsplatz für die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga bis zum Abstieg aus der 2. Liga Südwest – theoretisch ist am Sonntag noch alles möglich für die Pistolenschützen des TSV Ötlingen am vierten und letzten Wettkampftag auf der Anlage des SV Laubach, elf Kilometer hinter Aalen. „Die Situation ist einmalig. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so spannend war“, sagt Ötlingens Schützenchef Joachim Poppek.
Die Ausgangslage: Die Ötlinger leisteten sich mit drei Niederlagen einen Fehlstart in die Saison. Die Wende im dritten Durchgang: mit Jose Ceper, der Verstärkung aus Slowenien, zwei Teamerfolge und überragende 9:1 Einzelsiege in den direkten Duellen. 4:6 Mannschafts- und 15:10 Einzelpunkte bedeuten aktuell Platz vier in der Achterliga.
Die Relegationschance: Die Rübholz-Schützen treffen noch auf den Vorletzten SV Walldorf und Tabellenführer SSV Sandhausen. Gewinnen sie beide Wettkämpfe und der SV Eckartshausen (8:2 Punkte) verliert gegen das punktlose Schlusslicht SV Albbruck-Kiesenbach und gegen den Tabellendritten SV Schwenningen (6:4), der dann wiederum gegen die SG Pforzheim leer ausgehen müsste, entscheidet die Mehrzahl der Einzelsiege über Rang zwei. Da hätte Ötlingen den entscheidenden Vorteil für eine Teilnahme an der Bundesliga-Relegation am 30. Januar in Pforzheim – zu viele Fragezeichen, deshalb nicht viel mehr als eine Milchmädchen-Rechnung.
Die Abstiegsgefahr: Andererseits ist der Zweitliga-Platz für die nächste Saison noch nicht hundertprozentig gesichert. Gefahr droht von den Absteigern aus der Bundesliga: Schlusslicht SV Altheim-Waldhausen (null Punkte) ist nicht mehr zu retten, möglicherweise auch der Vorletzte SV Willmandingen (zwei Punkte). Beides sind Südwest-Vereine. Weil eine Staffel immer nur aus acht Mannschaften bestehen darf, müssten in diesem extremen Fall gleich drei SW-Teams absteigen und der Viertletzte in die Abstiegs-Relegation am 19. Februar in Pforzheim.
Der Chef ist optimstisch
Auf ein derart riskantes Spielchen will es der TSVÖ erst gar nicht ankommen lassen. Poppek: „Ich bin optimistisch, dass wir mit der Abstiegsfrage nichts mehr zu tun haben werden.“ Sein Optimismus stützt sich auf die Formsteigerung seiner Mannschaft am vorletzten Wettkampftag mit erstligareifen 1857 Ringen gegen den SV Albbruck. Joze Ceper, Stefan Scharpf, Achim Rieger und Jörg Kobarg – wer das zuletzt so erfolgreiche Fünfer-Team komplettiert, wird am Sonntag kurzfristig vor Ort zwischen Nikola Dach, Stefan Schaufler und André Behrchen entschieden. Klaus Schlütter