Kirchheim. Gut fünf Wochen ist es her, als der Jesinger Basketball-Leiter Frank J. Rödel aus allen Wolken fiel. Die Landesliga-Frauen hatten unerwartet verloren – zu allem Übel im Heimspiel gegen den Lokalnachbarn TS Göppingen (55:66). Zwei fest eingeplante Punkte waren futsch, die Tabellenführung auch, die gute Stimmung sowieso. Hinterher waren alle verärgert – Trainer Hugor Buka („wir haben gepennt, das ärgert mich“) ebenso wie Rödel, den die Derbypleite bis heute wurmt. „Zwei Punkte mehr, und wir wären jetzt alleiniger Tabellenführer“, hadert der Basketball-Chef.
Mit dem ESV Südstern Singen (1.), TSV Jesingen (2.) und BV Villingen-Schwenningen (3.) steht in der aktuellen Tabelle drei Spieltage vor Saisonschluss ein punktgleiches Mannschafts-Trio an der Spitze, sodass das Rennen um den Titel und Relegationsplatz zwei noch zum absoluten Nervenkitzel-Finish wird. „Unsere Chancen auf die Meisterschaft stehen 50 zu 50“, glaubt der TSV-Trainer mit Blick auf das Restprogramm. Sowohl Südstern Singen am morgigen Sonntag (Spielbeginn um 11 Uhr) als auch Villingen-Schwenningen (29. März) werden in der heimischen Lehenäcker-Sporthalle erwartet. Gewinnt der TSV beide Topspiele und dazu das Gastspiel beim Tabellendrittletzten TV Konstanz II (14. März), ist der dritte Oberliga-Aufstieg seit Mannschafts-Gründung vor 17 Jahren perfekt. 2005 gelang der erste Triumph, 2010 der zweite. Folgt 2015, in schönem Fünf-Jahres-Rhythmus, der nächste?
Zuvor wollen die TSV-Frauen mit gutem Basketball Südstern Singen vom Sockel holen. „Allerdings dürfen uns Fehler wie im Hinspiel da nicht noch einmal passieren“, verlangt Hugor Buka angesichts des 54:87-Debakels am 23. November, als seine Schützlinge ihre höchste Saisonniederlage kassierten. Damals erzielte Singens Urte-Anna Fehrenbach stolze 48 Korbpunkte und wurde zur Matchwinnerin. „Diese Spielerin fürchte ich im Rückspiel am meisten“, bekennt Buka, ein 28-jähriger C-Lizenz-Inhaber aus Filderstadt, offen. Mit welchen taktischen Mitteln er Fehrenbach letztlich bekämpfen lassen will, sagt er nicht, dafür dieses: dass er noch um seine Stammformation bangt. Denn Ramona Attinger, Simone Staib (beide mit Rückenproblemen) und Daniela Fischer (Knieverletzung) konnten zuletzt kaum oder überhaupt nicht trainieren – Einsätze noch nicht gesichert.
Der Heimsieg, den der TSV Jesingen trotz suboptimaler Vorbedingungen schaffen will, soll mithilfe der Fans geschehen. „Ich hoffe, dass einige Jesinger nach der Kirche am Sonntagmorgen noch zum Basketball kommen“, hofft Frank J. Rödel darauf, dass zum Weichensteller-Match mehr als die üblichen drei Dutzend kommen. Der absolute ZuschauerHeimspielrekord bei den TSV-Basketballerinnen steht bei 120 – mit der Hälfte davon wären sie diesmal schon zufrieden.