Lokalsport
Von fünf auf drei: Corucle holt Bronze über 60 Meter

Leichtathletik Bei der Hallen-DM in Dortmund profitiert der Köngener von den Fehlstarts zweier Konkurrenten.

Dortmund. Philipp Corucle (26) eifert dem ehemaligen deutschen Meistersprinter Tobias Unger aus Kirchheim nach. Der Sohn von Landestrainer Micky Corucle aus Köngen feierte bei den deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund mit Bronze über 60 Meter in 6,66 Sekunden hinter Alexandar Askovic (München/6,56)) und Robin Ganter (Mannheim/6,65) ) seinen bisher größten Erfolg.

Allerdings: Es war ein Platz auf dem Treppchen unter besonderen Umständen. Im Endlauf stürmten Owen Ansah (HSV) und Julian Wagner (LC Thüringen) fast gleichauf mit Sieger Askovic ins Ziel. Doch beide wurden disqualifiziert, weil sich die beiden Top-Favoriten am Start zu früh aus den Blöcken bewegt hatten. Ihr Einspruch wurde abgewiesen. Corucle – im VfB-Trikot mit dem roten Brustring – hatte schon einen der vier Vorläufe in 6,66 Sekunden gewonnen. Im Zwischenlauf kam er mit 6,65 bis auf drei Zehntel an seine persönliche Bestleistung von 6,62 Sekunden heran. Das Trainingslager vor Weihnachten in Orlando/Florida hat sich ausgezahlt. In der Freiluftsaison plant Philipp den einen oder anderen Start über 100 Meter, wenn er sich mit seinem Studium vereinbaren lässt.

Noch besser lief es für Anjuli Knäsche (LG Leinfelden-Echterdingen) die mit 4,45 Metern den Titel im Stabhochsprung holte.  Bereits beim Einspringen zum Stabhochsprung-Wettkampf hatte Knäsche  ein gutes Gefühl. Zwei Stunden später wurde die 29-Jährige überlegen Deutsche Hallenmeisterin. Auch mit ihrer Höhe von 4,45 Metern war die Deutsche Ranglistenerste voll zufrieden. Als Knäsche bei 4,10 Meter in den Wettkampf einstieg, waren noch vier weitere Springerinnen im Wettbewerb. Bei der nächsten Höhe über 4,20 Meter musste sie dann den Wettbewerb alleine fortsetzten. Clara Reitz (LT Köln) und Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing), die Silber und Bronze gewannen, sowie zwei weitere Springerinnen waren allesamt nach übersprungenen 4,10 Meter, an der nächsten Höhe gescheitert. „Wenn man dann alleine im Wettkampf ist und so richtig im eigenen Wettkampf drin ist und einfach springen kann, wann man will, dann mag ich das ganz gerne“, so eines der Statements von Knäsche nach der Siegerehrung und ergänzt, „jetzt werde ich mir vor den Europameisterschaften Anfang März in Istanbul noch einen Wettkampf mit internationaler Konkurrenz aussuchen“. Erst vor zwei Wochen war Anjuli Knäsche mit Einstellung ihrer persönlichen Hallenbestleistung von 4,50 Metern Süddeutsche Meisterin geworden. Mit ihrer Freiluftbestleistung von 4,55 Metern wurde sie im vergangenen Jahr überraschend Deutsche Stabhochsprung-Meisterin.

Im Kugelstoßen der Frauen konnte die aus Bempflingen stammende Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) mit einer Saisonbestleistung von 17,88 Metern die Silbermedaille gewinnen, hinter der großen Favoritin Sara Gambetta (SV Halle), die die vier Kilo schwere Kugel auf 18,68 Meter beförderte. Dritte wurde Julia Ritter (TC Wattenscheid) mit 18,38 Meter. Die ehemalige LG Filder-Athletin Lea Riedel aus Esslingen (VfL Sindelfingen) kam mit 16,79 Metern auf den 6. Platz.

Zufrieden mit seiner Leistung im Weitsprung der Männer war der Musberger Fabian Heinle (VfB Stuttgart), der gleich im ersten Versuch mit 7,63 Meter Saisonbestleistung sprang. Mit 7,59 und 7,62 Meter ließ der 28-Jährige zwei konstante Weiten folgen, hatte dann aber Probleme mit dem Anlauf und konnte somit nicht mehr in die Medaillenränge eingreifen und wurde Fünfter. Den Titel sicherte sich Simon Batz (MTG Mannheim) mit einem Sprung auf 7,86 Meter vor Max Heß (LAC Chemnitz/7,76) und Luka Herden (LG Münster/7,72).

Auch für den Leinfeldener Tizian Lauria (VfL Sindelfingen) zeigte in Dortmund die Leistungskurve nach oben. Dem 20-Jährigen WM-Dritten der U20 des letzten Jahres blieb zwar der anvisierte 3. Platz verwehrt, doch in einem engen Feld erzielte Lauria mit 18,77 Metern einen guten 7. Platz. Es gewann Mannschaftskollege Simon Bayer mit souveränen 20,20 Metern vor Christian Zimmermann (Kirchheimer SC/Bayern) mit 19,43 Metern und Silas Ristl (LAC Essingen/19,31). ks/mm