Birgit Zimmermann aus Lindorf kämpft sich beim längsten Radrennen der Welt weiter tapfer voran. Vor allem Höhenmeter und Hitze machen der rasenden Postbotin zu schaffen. An Tag 37 ging es von Pont-de-Crau nach Curtisan. „Streckenmäßig der schönste Tag“, war die Lindorferin begeistert von der Landschaft, die sie als Kind mit ihren Eltern und der eigenen Familie bereits besucht hat. Flamingos, Zistensänger und Bienenfresser und jede Menge Dünen. „Endlich mal wieder was zum Staunen“, war sie überglücklich. An diese Momente erinnerte sie sich mit Sicherheit gerne in den Folgetagen zurück, denn die hatten es in sich. Auf dem Weg nach Aix-les-Thermes standen wieder diverse „Cols“, also Pässe an, und im prallen Sonnenschein zogen sich die Kilometer wie Kaugummi. Wegen des dortigen Stadtfestes fiel das kalte Fußbad im Thermalbecken ins Wasser, und so musste sie am nächsten Tag ohne Erfrischung los. Zur Feier des Tages ging es erst mal wieder ordentlich hoch, ehe sie durch Andorra fuhr. Nach einem Powernap im Schatten einer Fabrik hatte sie auch schon die spanische Grenze erreicht und somit alle 15 Länder des Rennens abgehakt. An Tag 40 stand die Fahrt nach Mequinenza an. Durch einsame Gegenden mit Canyons, Stauseen und durch drei Tunnel legte sie stolze 180 Kilometer zurück. Auf dem Weg nach Canizar del Olivar fand sie sogar noch einen Radladen, der ihr Bike auf Vordermann brachte. Dass Tag 42 einer zum Vergessen werden würde, konnte sie da noch nicht wissen. Steigung nach Steigung, Gegenwind, Hitze und karge Landschaft. Immerhin steigt jetzt die Aufregung vor den letzten Etappen. Das Ziel will Birgit Zimmermann am Dienstag oder Mittwoch erreichen. „Ich bin total nervös.“ Sandra Langguth
Von Kindheitserinnerungen, extremer Hitze und Anstiegen, die nie enden wollen
