Vor allem der Wüstenabschnitt der Nullarbor-Ebene war mit fiesem Gegenwind und rund 20 Stunden auf dem Drahtesel nicht ohne. Doch die 63-Jährige hat Routine. „Ich bin alle zehn Kilometer kurz abgestiegen und habe was getrunken.“ In der Dunkelheit angekommen, waren alle Zimmer des Roadhouses schon belegt, und so kam der Schlafsack auf dem Fliesenboden des Waschraumes zum Einsatz. Auf den folgenden 92 Kilometern nach Yalata knallte die Sonne bei Windstille dann so richtig runter, doch was noch viel schlimmer war: „Es gab tausende von Pferdefliegen. Da half kein Spray. Ich musste sogar meine Regenjacke anziehen. Trotzdem bin ich durch die Kleidung durch total zerstochen worden.“ Nach einem schönen Start mit zäherem Ende nach Penong ging es an Tag 13 des Radrennens für die rasende Postbotin bis nach Warrilla. Die 63-Jährige hat inzwischen das nächtliche Fahren für sich entdeckt – bedeutet, zwischen 2 und 3.30 Uhr aufs Rad zu steigen. Mittlerweile hat die Lindorferin fast die Hälfte der Strecke geschafft. Unzählige Geisterstädte hat sie bislang durchquert, massig Tierskelette am Straßenrand gesehen und inzwischen sogar auch eine Herde Kängurus. „Leider sind die in Panik an einem Zaun entlang, da konnte ich kein Foto machen“, berichtet die Lindorferin, die sich freut, langsam aber sicher auch durch bewohntere Gegenden zu kommen. In Adelaide ist dann Halbzeit.
Von stechwütigen Mücken, einer Nacht im Waschraum und panischen Kängurus
