Albershausen. „Da kommt ein wilder Football-Monat auf uns zu“, reibt sich Mirko Mosenthin die Hände. Der 36-Jährige aus Kirchheim, einer von vier Vorstandsmitgliedern der Albershausen Crusaders, blickt voller Vorfreude auf den September. Nicht nur, weil der ranghöchste Footballverein der Region anlässlich seines 15-jährigen Bestehens am 20. September eine Riesenparty mit Stargast Mickie Krause feiert. Besser noch: Eine Woche vor und eine Woche nach der Jubiläumssause spielen die Crusaders um den größten Erfolg ihrer Geschichte: den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Den Sprung in die Play-offs, die Erster und Zweiter der Regionalliga Mitte gegen Meister und Vizemeister der Regionalliga Süd bestreiten, haben die Albershausener in beeindruckender Manier geschafft: In allen zehn Saisonspielen gingen die Kreuzritter als Sieger vom Feld, sind saisonübergreifend seit sage und schreibe 24 Partien ohne Niederlage – da durfte nach dem 35:28-Heimerfolg im letzten Match vergangenen Samstag gegen Freiburg ruhig auch mal bis spät in die Nacht im Albershausener Waldstadion gefeiert werden.
Bevor es ab 19. August in die Vorbereitung auf die Play-offs geht, haben die Spieler vier Wochen trainingsfrei. Einer sehnt die Erholungspause besonders herbei: Schlüsselspieler Shane Gizmo, erst im Winter als Quarterback verpflichtet, erlitt vor knapp drei Wochen einen Kreuzbandriss, der vor den Entscheidungsspielen im September jedoch nicht operiert werden soll. „Er will auf jeden Fall spielen“, lobt Mirko Mosenthin den Einsatzwillen des 23-jährigen Amerikaners, der genauso großen Anteil am Erfolg hat wie die eingespielten Teams auf und neben dem Platz, die beide für die Kontinuität der Albershausener stehen.
Selbige würde im Fall des Aufstiegs jedoch auf eine harte Probe gestellt, kämen in der 2. Liga auf die Crusaders doch deutlich höhere Kosten wie zum Beispiel für Auswärtsfahrten, Übernachtungen oder die bloße Lizenz zu. Kein Wunder also, dass Mosenthin und seine Vorstandskollegen sich bereits zusammengesetzt haben, um Möglichkeiten auszuloten, sich finanziell breiter aufzustellen – wie, steht zwar noch in den Sternen, dafür ist das Bekenntnis pro Aufstieg jedoch klar. „Wenn wir uns in den Playoffs sportlich für die 2. Liga qualifizieren sollten, dann werden wir dort nächstes Jahr auch antreten“, betont Mosenthin.
Voraussetzung dafür ist ein Playoff-Erfolg im Hin- und Rückspiel am 13. und 27. September gegen den Vizemeister der Regionalliga Süd, in der ausschließlich bayerische Teams spielen. Als Gegner infrage kommen entweder die Ingolstadt Dukes oder die Fursty Razorbacks aus Fürstenfeldbruck, wobei Letztere auf dem Albershausener Wunschzettel ganz oben stehen – mit den Razorbacks haben die Crusaders seit einer Testspielniederlage im April noch eine Rechnung offen.
Ob und für wen es dabei von Vor- oder Nachteil sein könnte, dass in der bayerischen Regionalliga noch bis Ende August gespielt wird, kann und mag in Albershausen niemand einzuschätzen. „Da machen wir uns keinen Kopf“, sagt Mirko Mosenthin, der wie alle Kreuzritter nach dem Titelgewinn erstmal eins tut: Verschnaufen und genießen.