Albershausener Footballer setzen vor Aufstiegsrückspiel auf die Zuschauer
Vorteil Fanfaktor

Alles kann, nichts muss: Vor dem entscheidenden Rückspiel um den Aufstieg in die 2. Liga gegen die München Rangers geben sich die American Footballer der Albershausen Crusaders betont gelassen. Trotz 7:22-Hypothek aus dem Hinspiel wollen die Kreuzritter am Samstag im heimischen Waldstadion die Chance auf den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte nutzen. Gelingen soll dies nicht zuletzt mit Unterstützung des Publikums.

Albershausen. Bloß nicht aufhören: Wenn die Albershausener Footballer kommenden Samstag kurz vor Spiel­beginn um 15 Uhr zu den Klängen des Red Hot Chili Peppers-Ohrwurms „Can‘t stop“ aufs Feld laufen, soll die Stimmung auf den Rängen noch lange nicht ihren Höhepunkt erreicht haben. Die Crusaders setzen vor dem entscheidenden Rückspiel um den Aufstieg in die German Football League 2 stark auf den Fanfaktor. „Wir erwarten um die 1 000 Zuschauer“, sagt Vorstand Mirko Mosenthin, „und die sollen so einen Lärm machen, dass sich die Münchner nur noch mit Handzeichen verständigen können.“

Respekt sollen die Rangers aber nicht nur vor der lautstarken Kulisse bekommen, die vielen Teams in Albershausen bereits wacklige Knie beschert hat. Vor allem auf dem Platz wollen die Crusaders zeigen, dass sie es besser können, als bei der unerwartet deutlichen 7:22-Hinspielpleite vor zwei Wochen in München.

Die ist mittlerweile akribisch aufgearbeitet, die Fehler bis ins kleinste Detail analysiert. Jeder einzelne auf Video aufgenommene Spielzug wurde auseinandergenommen und jedem einzelnen Crusader aufs Smartphone zur persönlichen Begutachtung geschickt – stundenlange Kabinenpredigten waren gestern, heute wird Ursachenforschung multimedial betrieben. „Seit der Niederlage sind die Jungs hoch konzentriert, haben sich noch lange nicht aufgegeben“, weiß Mirko Mosenthin.

Warum auch? 15 Punkte Rückstand in einem Spiel aufzuholen, ist im Football kein Ding der Unmöglichkeit, zumal die Albershausener bis zur Hinspielniederlage einen Lauf von saisonübergreifend 24 Siegen in Folge zu Buche stehen hatten. „Das Potenzial ist da, die Frage ist nur, ob das Team jetzt auch die Nerven hat“, sagt Mosenthin, der einen Crusaders-Sieg mit drei Touchdowns Vorsprung (18 Punkte) prognostiziert.

Die Chancen dafür werden von der Fachwelt auf 48:52 beziffert. Die Internetplattform „football-aktuell.de“ erstellt jede Woche eine Rangliste aller 190 in Deutschland in Konkurrenz spielenden Teams, deren Augenmerk auf der Leistungsfähigkeit liegt und so die Prognose einer Siegwahrscheinlichkeit für das kommende Spiel erlaubt – demnach treffen am Samstag die aktuelle Nummer 38 (Albershausen) und die Nummer 32 (München) aufeinander. „Eine Momentaufnahme“, betont Mirko Mosenthin, „es zählt, was auf dem Platz passiert.“ Und so lange da „Can‘t stop“ von den Chili Peppers läuft, kann ja nichts schiefgehen.