Kirchheim. Vor zwei Jahren gastierte der Mountainbike-Weltcup zum letzten Mal in Windham. Von dem Event aus dem Jahr 2012 läuft auf dem Bildschirm im Presse-Zentrum eine Zusammenfassung. In einer Endlos-Schleife spielt da auch Manuel Fumic eine Hauptrolle. Der Cannondale-Fahrer hatte sich Ende der zweiten Runde von seinem Begleiter Burry Stander abgesetzt und vergrößerte im folgenden Anstieg in Runde drei seinen Vorsprung auf 25 Sekunden. Doch dann ereilte ihn ein Defekt, der ihn auf Rang 25 zurückwarf. Die Aufholjagd endete eine Runde vor Schluss mit einem weiteren Defekt. „Damals war vermutlich Manuels größte Chance, einen Weltcup zu gewinnen“, meinte der Schweizer Ralph Näf als damals (verletzter) Co-Kommentator im Livestream. Damit lag er wohl richtig. Schließlich waren die beiden Größen Nino Schurter und Julien Absalon in diesem Rennen nicht am Start.
Das ist diesmal anders. Der Schweizer und der Franzose bestimmen auch in dieser Saison wieder das Geschehen. Zweimal Schurter und dreimal Absalon hießen die bisherigen Sieger 2014. Man darf davon ausgehen, dass höchstens noch der Tscheche Jaroslav Kulhavy die Klasse hat, in diese Phalanx einzudringen.
„Absalon und Schurter stehen über den Dingen. Beim Rest kommt es auf einen guten Tag an“, beschreibt Fumic realistisch die Kräfteverhältnisse. Ein Grund, zu resignieren, ist das für ihn freilich nicht. „Ich bin überzeugt, dass meine Form aufsteigend ist,“ sagt er. An den ersten Teil des Rennens von 2012, das der vor eineinhalb Jahren tödlich verunglückte Burry Stander gewann, hat er schließlich gute Erinnerungen. „Mein Ziel ist es, aufs Podium zu fahren. Das wäre gut für meine Motivation in Richtung Weltcup-Finale und Weltmeisterschaft.“ Zur Renntaktik sagt er: „Ich werde sicher noch mit angezogener Handbremse los fahren, aber nicht mehr so wie in Mont Sainte Anne. Ich traue mir diesmal mehr zu“, meint der 32-Jährige, der weiß, dass er ein „schlaues Rennen“ fahren muss.
Christian Pfäffle vom MTB Teck hat Selbstvertrauen aus seinem Rennen in der U23 vor einer Woche in Mont Sainte Anne gezogen. Die zweite Hälfte lief bestens, und genau da will er anknüpfen. Der Lexware-Fahrer aus Neuffen will seinen zehnten Platz vom vergangenen Sonntag diesmal möglichst verbessern. Das Minimalziel des 21-Jährigen ist, endlich den zweiten Teil der WM-Qualifikation einzufahren. Das hieße noch mal ein Top-15-Platz. Pfäffle hat aber mehr im Sinn. „Ich fühle mich fit, die Top Acht sind das Ziel“, sagt er. Das wäre dann die sogenannte A-Norm, die letztlich alle Zweifel über seine WM-Nominierung ausräumen würde. Start in der U23-Kategorie ist am Sonntag um 17 Uhr MESZ, die Herren fahren um 21.30 Uhr los.