SV Bonlanden nach Fischer-Rücktritt auf Erfolgskurs – Zauglauers Sonderlob vom Trainer
Wechselspiele: Kämmerer kam, sah und siegte

Neue Besen kehren gut – ein Sprichwort, welches der SV Bonlanden seit gestern gern bestätigen wird. Am Donnerstag war Trainer Klaus Fischer zurückgetreten, am Freitag hatte SVB-Fußballboss Kurt Adam den neuen Coach aus dem Hut gezaubert, gestern gewann der bislang in dieser Saison meist glücklos agierende Ex-Oberligist 2:1 beim SC Stammheim.

Kirchheim. Der Rückzug von Klaus Fischer kam offenbar zur rechten Zeit. „Ich konnte der Mannschaft am Ende nichts mehr vermitteln. Wir haben oft gut gespielt, aber uns dann nicht mit Toren belohnt“, klärt Fischer auf, der seit eineinhalb Jahren Trainer auf den Fildern war. Zwar habe Kurt Adam versucht, ihn zum Weitermachen zu überreden, so der Ex-Coach des 1. FC Frickenhausen weiter, doch am Ende siegte die Einsicht. Jetzt will der einstige Stürmer erstmal Pause machen und dann schauen, wie es weitergeht. Chapeau – oder raus mit Applaus, kann man da nur sagen.

Sein Nachfolger Klaus Kämmerer ist nicht nur im Filderraum kein Unbekannter. Der 52-Jährige war vor zehn Jahren schon einmal Coach in Bonlanden und trainierte zuletzt den SV Vaihingen in der Bezirksliga Stuttgart. Jetzt heißt die Mission ganz klar: Klassenverbleib – bei vier Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz ein durchaus machbares Unterfangen.

Machbar war gestern auch die Hausaufgabe für den TV Echterdingen. Die Elf von Trainer Aleksandar Kalic dümpelt tabellarisch zwischen vorderem Niemandsland und Relegationsgefahr, war schon einmal in dieser Saison auf einem Abstiegsplatz und hat sich nun mit Rang acht wieder gefangen. Gestern gab‘s einen ungefährdeten 4:1-Sieg gegen Schlusslicht SV Ebnat. Kalic weiß um die diesjährige Enge in der Liga: „Da musst Du über jeden Sieg glücklich sein.“ Der einstige A-Junioren-Coach des VfL Kirchheim hat übrigens letzte Woche um eine weitere Saison in Echterdingen verlängert: „Die Entscheidung fiel leicht: Ich fühle mich wohl, und die Leistungsträger wie beispielsweise Marcel Helber wollen auch bleiben. Zudem werden wir uns noch punktuell verstärken.“

Solche Gelassenheit war beim Neckar-Derby zwischen dem FV 09 Nürtingen und dem TSV Köngen vor rund 300 Zuschauern aus naheliegenden Gründen kaum zu finden. Zwar standen die Nürtinger vor der Partie um drei Plätze besser in der Tabelle, doch Derbys – Platitüde hin oder her – haben nun mal ihre eigenen Gesetze. Auf dem Kunstrasenplatz des Wörthstadion-Areals – gerade mal neun Kilometer von der Köngener Fuchsgrube entfernt – schlugen sie zuerst eindeutig in Richtung der Gäste aus. Die lagen nach einem Treffer von Kevin Kaiser in Führung, vergaben aber kurz darauf die Chance auf eine Vorentscheidung, als Patrick Warth mit einem Foulelfmeter an 09-Goalie Max Mausch scheiterte.

„Das war eindeutig der Knackpunkt im Spiel“, resümierte 09-Fußballboss Janusz Szuta die aufregende, aber immer faire Partie und hatte gleich noch ein Sonderlob für Torspieler Mausch parat: „Der Max hat mit tollen Paraden die drei Punkte festgehalten.“ Köngens Trainer Ralf Rueff behält ob der gestern in der zweiten Halbzeit guten Leistung seiner Jungs weiterhin seinen Optimismus und ist mit seiner Botschaft in guter politischer Gesellschaft: „Wir schaffen das.“

Ob der TSV Weilheim die Meisterschaft oder den Relegationsplatz noch schafft, ist indes fraglich. Gestern verpasste es die Truppe von Coach Alexander Hübbe, näher an das Spitzenduo SV Ebersbach und Calcio Leinfelden heranzurücken. Sechs beziehungsweise sieben Punkte beträgt aktuell der Rückstand auf die Plätze an der Sonne. Günther Friess, sportlicher Leiter der Weilheimer, war trotz des 1:1 beim TSV Blaustein nicht unzufrieden: „Angesichts unserer Personalsituation und des holprigen Rasens, der unseren Technikern nicht eben entgegenkam, können wir mit dem Remis leben.“ Ein Sonderlob von Friess bekam dabei Offensivakteur Lennart Zaglauer (Foto), der ein ständiger, wenn am Ende auch glückloser Unruheherd am gegnerischen Strafraum war.

Dennoch warten sie in Weilheim händeringend auf Nachschub aus dem Lazarett. Ein Fünkchen Hoffnung tut sich auf, denn am Donnerstag könnten André Kriks und Philipp Uttikal wieder zum Einsatz kommen.