Weilheim/Kirchheim. Es sieht gut aus für die Fußballabteilung des TSV Weilheim – so gut wie noch nie in der 87-jährigen Vereinsgeschichte: Seit Wochen ist das offizielle Saisonziel Landesliga-Klassenerhalt in trockenen Tüchern und neuerdings winken sogar Meistertitel und Sechstklassigkeit. Schafft Alexander Hübbe (59) mit seinen Rothemden tatsächlich den Sprung in die Verbandsliga, wäre das sein dritter Aufstieg seit dem Amtsantritt 2008 – und die Tabellenführung im Ranking der erfolgreichsten Weilheimer Trainer aller Zeiten noch souveräner. Jetzt steht Hübbe kurz vor einem sechsten TSV-Jahr, will vorsorglich aber erst dann unterschreiben, wenn auch das Gros der Spieler offiziell die Zusage gegeben hat. Bisher hat er Zusagen von 13 Spielern. „Ich habe keine Lust, ein zweites Mal einen so gut aufgestellten Kader zusammenzubasteln“, sagt Hübbe, dessen Autogramm jedoch mit Sicherheit noch folgt: Erfahrungsgemäß wird sich die Zahl der freiwilligen TSV-Abgänger angesichts eines sensationell guten Saisonverlaufs in engen Grenzen halten.
Umso mehr, als die Verbandsliga ruft: Elf Spieltage vor Landesliga-Schluss am 8. Juni sind sowohl der Direktaufstieg (als Staffelmeister) als auch der Aufstieg per Relegation (als Vizemeister) für das siegverwöhnte Weilheimer Team realistische Optionen. Sogar die bislang so zurückhaltenden Funktionäre glauben inzwischen dran – selbst Alex Hübbe. „Entweder der TSV Weilheim oder die SF Dorfmerkingen“, beantwortete Hübbe jedenfalls die Frage, wer in der Landesliga-Staffel 2 seiner Meinung nach neuer Meister wird. Man lese und staune.
Zwölf Kilometer nordwestlich von Weilheim herrscht derweil Tristesse: Nach dem mageren 0:0-Unentschieden beim Kellerrivalen TSG Ehingen hilft dem VfL Kirchheim für den Verbandsliga-Klassenerhalt in elf Rest-Spielen nur noch eine spektakuläre Siegesserie. Sechs Punkte fehlen derzeit auf den Relegationsplatz. Noch gibt‘s leise Hoffnung, doch die Überlebenschancen sinken von Spieltag zu Spieltag. In dieser bedrohlichen Lage versucht Teammanager Markus Brühl in den laufenden Vertragsgesprächen, dem Großteil der Spieler das Jawort für ein weiteres VfL-Jahr abzuringen. „Unser Ziel ist es, den gehabten Kader zusammenzuhalten, auch bei einem Abstieg in die Landesliga“, sagt Brühl, der die Verhandlungen zusammen mit Trainer Rueff führt und Vollzugsmeldungen binnen der nächsten zwei Wochen geben will.
Ralf Rueff („mit der Landesliga hätte ich kein Problem“) soll beim VfL übrigens auch in der kommenden Saison eine feste Größe sein: Die Abteilungsleitung will das so. So wie es aussieht, sind sich beide Seiten den entscheidenden Schritt bereits nähergekommen. Rueff wird, so ist der Trend, wohl VfL-Trainer bleiben.