Kirchheim. Die Frage nach dem ultimativen Turnierfavoriten beantwortet sich seit 2010 quasi von selbst. Seit der TSV Weilheim in die Landesliga aufgestiegen ist, sind die Limburgstädter Kraft ihres Status‘ als hochklassigster Teilnehmer der heißeste Kandidat auf den Endspielsieg. Dass der Vorschusslorbeer nicht nur der Ligenzugehörigkeit geschuldet ist, hat auch TSVW-Funktionärsurgestein Günther Friess erkannt. „Als Favorit wurden wir auch schon gehandelt, bevor wir in der Landesliga gespielt haben.“
In der Tat hat sich der TSVW bereits vor dem Aufstieg als Teckbotenpokal-Topteam erwiesen. 2006, 2008 und 2009 standen sie im Finale, gingen dabei zwei Mal (2006 und 2009) als Sieger vom Platz. Als Siebtligist kam dann noch der Turniersieg 2010 in Dettingen dazu – wer so erfolgreich ist, kann sich der Favoritenbürde nur schwer erwehren. Nichtsdestotrotz sieht Günther Friess beileibe nicht nur seine Weilheimer als Sieganwärter. „Der VfL Kirchheim II gehört für mich ebenso zu den Favoriten wie die SF Dettingen. Das ist eine echte Turniermannschaft.“
Der Trainer der frisch aus der Bezirksliga abgestiegenen Dettinger formuliert dann auch gleich das entsprechende Ziel. „Wir wollen mindestens ins Halbfinale kommen“, sagt Oliver Klingler, der mit seiner Mannschaft seit Anfang vergangener Woche in der Vorbereitung steckt. Nach zwei Testspielen (1:3 gegen Landesligaabsteiger Köngen, 2:2 gegen Bezirksligist Westerheim) kommt der Teckbotenpokal dem SFD-Coach gerade recht, hat er inklusive fünf Neuzugängen doch einen schlagkräftigen Kader, aus dem es die stärkste Elf zu formen gilt. „Wir sind auf vielen Positionen doppelt und dreifach besetzt, da wird bis zum Saisonbeginn noch viel passieren“, so Klingler. Bevors so weit ist, beginnt für die Dettinger am Sonntag um 11.15 Uhr das Turnier mit dem Spiel gegen den vermeintlich stärksten Konkurrenten um den Gruppensieg, Türk SV Ebersbach. „Die sind spielerisch sicher stark, aber vom Zweikampfverhalten und Läuferischen her müssten wir sie packen können“, so Klingler.
Beim von vielen als Turnier-Mitfavorit gehandelten VfL Kirchheim II, der vergangenes Jahr den Pott holte, werden derweil bescheidene Töne angeschlagen. „Von Titelverteidigung würde ich nicht sprechen“, winkt Björn Kluger ab, der den Posten des Trainers von Stefan Haußmann übernommen hat, der bekanntlich die VfL-Verbandsligageschicke leitet. „Wir haben eine komplett neue Mannschaft, die sich mit einem Altersdurchschnitt von 21,8 Jahren erst noch finden muss“, dämpft Kluger, der in den vergangenen drei Jahren Jugendcoach beim VfL war und die B-Lizenz besitzt, die Erwartungen an eine Wiederholung des Vorjahrestriumphs. Zumal die bisherigen Testspielergebnisse noch wenig Konstanz erkennen lassen. Zwei Niederlagen gegen Landesligist Waiblingen (1:4) und überraschend gegen A-Ligist TG Kirchheim (2:4), folgte ein zweiter Platz beim Tschebble-Cup in Hochdorf am Wochenende und ein 2:0 am Mittwoch gegen Bezirksligist Boll/Sickingen. „Da kommt noch viel Arbeit auf uns zu, aber ich freue mich auf die Herausforderung“, so Kluger.
Eine Herausforderung wird das Turnier auch für die Mannschaft von Veranstalter TG Kirchheim – neben Spielestress müssen die Mannen um Spielertrainer Goran Popovic auch Arbeitsdienste schieben. „Aber Gott sei Dank nur an Tagen, an denen wir nicht spielen“, so Popovic, der während des Turniers neben Kapitän Gabriel Andrijevic (Urlaub) auch verletzungsbedingt auf wichtige Spieler verzichten muss. „Wenn alle fit gewesen wären, hätten wir weit kommen können“, glaubt Popovic, der wie so viele andere auch den TSV Weilheim als großen Turnierfavoriten sieht. Gleichzeitig formuliert der TG-Coach stellvertretend für seine 23 Trainerkollegen den ultimativen Turnierwunsch: „Schönes Wetter und so wenig verletzte Spieler wie möglich.“