Lokalsport
Weilheim obenauf

Bezirksliga Der TSV siegt im Derby gegen den TV Neidlingen mit 2:0 und lässt so manchen Gedanken an die erfolgreichen Jahre wach werden. Von Klaus Schlütter

Der Blick auf die Tabelle der Bezirksliga erinnert an längst vergangene Zeiten. Der TSV Weilheim mit fünf punktgleichen Konkurrenten on top – lang, lang ist‘s her. Zwei Siege, sechs Punkte, nur ein Gegentor. Mehr als 400 Zuschauer beim ersten Auftritt im heimischen Lindach-Stadion. Herz, was willst du mehr? „Man sollte das zu so einem frühen Zeitpunkt nicht überbewerten“, lautet der berechtigte Einwand von Trainer-Routinier Uwe Heth, der Neu-Coach Marcel Geismann assistiert. Klar, aber das 2:0 im Derby gegen den TV Neidlingen weckte die Hoffnung, dass es für den ehemaligen Landesligisten eine Liga drunter in dieser Saison nicht immer nur gegen den Abstieg geht.

„Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Unser Sieg war absolut verdient, vor allem aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Wir haben keine Torchance zugelassen. Mit dem Spiel sind mir einige Steine vom Herzen gefallen“, meinte Geismann, der kurzfristig auf David Schmid (kam vom VfL Kirchheim) wegen eines eingeklemmten Nervs verzichten musste. Sein Gegenüber Patrick Kölle konnte ihm bei der Bewertung der 90 Minuten nur beipflichten und machte aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Unsere Leistung war so schwach wie die des Schiedsrichters. Wir haben uns davon anstecken lassen.“

Adressat für die Kritik des Neidlinger Spielertrainers war Samu­ele Cutruneo aus Riederich, der keinen guten Tag erwischt hatte. In der 84. Minute schickte der Italiener mit Lukas Pflüger offensichtlich den falschen Mann mit Gelb-Rot vom Platz. In der Schlussminute zeigte er Heiko Kölle für einen „Trikottest“ bei seinem Gegenspieler glatt Rot und Neidlingen beendete die Partie zu neunt. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Marvin Heth zum 2:0-Endstand. Der erste Treffer resultierte aus einem abgefälschten 20-Meter-Schuss von Morris Maier.

Gerstenklopfer „verklopft“

Sieben auf einen Streich kassierte der TSV Jesingen am gestrigen Sonntag. Beim FC Esslingen wurden die „Gerstenklopfer“ mit 7:2 (6:0) gehörig „verklopft“. „Immerhin haben wir die zweite Halbzeit mit 2:1 gewonnen“, meinte der Sportliche Leiter Stefan Haußmann, dem nach der Pleite wenigstens der Galgenhumor nicht verloren gegangen war.

Es war ein gebrauchter Tag für Jesingen, das so hoffnungsvoll in die neue Saison gestartet war. Der Anfang wurde komplett verschlafen. 3:0 nach nur neun Minuten. Irre! An einer nach vorne peitschenden Masse von Heim-Zuschauern kann es nicht gelegen haben. Es waren nur etwa 90, die staunend das Debakel verfolgten, darunter ein Drittel aus dem Kirchheimer Vorort. Doch damit nicht genug. Bis zur Pause folgte ein weiterer Dreierpack. Danach hatten die Esslinger genug von der Torjagd und schalteten zwei Gänge zurück. So blieb den Gästen eine noch höhere, möglicherweise zweistellige Klatsche erspart. Kevin Sen und Davor Messer­schmidt machten das Ergebnis etwas erträglicher.

„Das hatten wir uns natürlich ganz anders vorstellt“, meinte Stefan Haußmann. „Hilft nichts, schnell abhaken. Am Freitag spielen wir gegen Ebersbach, und da werden wir garantiert ein anderes Gesicht zeigen.“ Doch auch gegen diesen Gegner ist größte Vorsicht geboten. Die Filstäler kommen mit der Empfehlung eines 4:1-Erfolgs gegen den FV Neuhausen in die Lehenäcker.

Die Überraschung des gestrigen Tages war jedoch der 6:1-Sieg des TSV Köngen beim 1. FC Donzdorf. Am kommenden Sonntag gastiert Landesliga-Absteiger TSV Deizisau, diesmal spielfrei, zum Derby an der Fuchsgrube.