Weilheim/Lenningen/Owen. Der Hinrundenendspurt des TSV Weilheim in der Bezirksliga hat es in sich. Mit dem TV Reichenbach (heute) und dem TV Echterdingen (kommenden Samstag) warten nach zweiwöchiger Spielpause nochmals zwei echte Prüfsteine, ehe die Winterpause ansteht. Durch die Verlegung des Spieles gegen Vaihingen auf März, wo man dann gleich zweimal binnen einer Woche die Säbel kreuzt, konnten die Weilheimer beruhigt auf die Spiele der Konkurrenz blicken. Nahezu jede Mannschaft des vorderen Tabellendrittels ließ Punkte und so findet sich die Mannschaft von Kapitän Sigel ohne ihr Zutun als Tabellenfünfter mit zwei Punkten Rückstand auf die Spitze plötzlich im Titelrennen wieder.
Mit dem TV Reichenbach gastiert heute (Spielbeginn 20 Uhr Wühlehalle) allerdings der aktuelle Tabellenführer unter der Limburg. Mit aktuell drei Spielen mehr auf dem Konto als die Weilheimer bestreiten die Gäste allerdings ihre letzte Partie in diesem Jahr. Das Spiel sollte also ähnlich spannend ausfallen wie die beiden Krimis der Vorsaison. Damals kämpften beide Teams um den Aufstieg, lieferten sich zwei Schlagabtausche, bei denen jeweils die Gastmannschaft das bessere Ende für sich hatte. Doch die aktuelle Saison steht unter anderen Vorzeichen und so mussten beide Mannschaften einen personellen Aderlass hinnehmen.
Auf Weilheimer Seite hat sich dank der Pause das Lazarett etwas gelichtet und so kann Dominic Zettl wieder mit von der Partie sein. Patrick Seyferle kann nach Bedarf auflaufen, allerdings steht bei ihm noch eine ärtztliche Untersuchung aus. Michael Rehkugler wird indessen in der Hinrunde definitiv nicht mehr zum Einsatz kommen. Der TSV hat mit der Partie eine große Chance, sich im vorderen Drittel festzusetzen und den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde zu legen. Gegen die offensiv starken Reichenbacher gilt es, mit hoher Ballsicherheit im Angriff und einer soliden Deckung möglichst wenige Gegentreffer zuzulassen.
Der SG Lenningen (9./7:11 Punkte)weht nicht erst seit Tief „Hanni“ ein eiskalter Wind ins Gesicht. Auch heute Abend muss man davon ausgehen, dass es unter dem Fernsehturm beim Spiel gegen TuS Stuttgart (6./11:7) recht zugig sein wird. Bis jetzt hat sich gezeigt, dass das junge SG-Team unter extremen Leistungsschwankungen leidet. Diese drücken sich so aus: Ganz starke Spiele gegen Vaihingen, Uhingen/Holzhausen und Weilheim, bei denen 5:1 Punkte geholt wurden und dann dicke Patzer gegen Owen II und Denkendorf. Das Fatale dabei: Denkendorf und Owen sind in der Tabelle noch hinter Lenningen. Es ist also klar, dass die Wöller-Sieben in Degerloch gewinnen muss, um nicht im Tabellenkeller Weihnachten zu feiern. Ausgerechnet vom Gegner Stuttgart kommt der Mutmacher, der sich so auf der TuS-Homepage anhört: „Um 20 Uhr heißt der Gegner SG Lenningen und der wird mit einer gehörigen Portion Wut in Stuttgart antreten.“ Für Trainer Klaus Wöller muss diese kontrolliert ablaufen und darf nicht in einem blindwütigen Anrennen wie gegen Denkendorf enden. Ein weiterer SG-Starkmacher auf der TuS-Seite lautet: „Lenningen hat exzellente Spieler und ihnen wird ein guter Mix aus Tempohandball und Positionsspiel attestiert.“ Ist das der Schnee von gestern? „Nein“, sagt Rechtsaußen Timo Haid, „wir haben gegen TuS nichts zu verlieren und wollen uns rehabilitieren.“ Bei der SG wird Marc Wald noch einmal verletzungsbedingt ausfallen.
Die Stuttgarter zählen neben Reichenbach, Vaihingen und Uhingen/Holzhausen zu den angriffsstärksten Mannschaften der Bezirksliga. Das 35:35 in Uhingen und die 32:35-Niederlage in Echterdingen bestätigten dies. Im Gegensatz zu Lenningen gewann die TuS 38:21 gegen Owen. Beim internen Torranking stehen Lukas Siebler, Tobias Rode und Matthias Nösner ganz oben. Zu Saisonbeginn kamen aus der Möhringer Handballkonkursmasse gute Verstärkungen mit Tobias Rode, Robert Schenker sowie Johannes und Max Buchwald.
Nach drei spielfreien Wochenenden geht es für den TSV Owen II am heutigen Samstag zum TSV Neckartenzlingen. Die Gastgeber stehen mit 8:10 Punkten aktuell auf dem achten Tabellenplatz. Nach gutem Saisonstart gab es für den TSVN zuletzt auch nicht viel Grund zum Jubeln. Lediglich ein Unentschieden und somit gerade ein Punkt mehr als die Teckstädter stehen aus den letzten vier Partien zu Buche.
Doch beim TSVO herrschen derzeit enorme personelle Probleme. Kapitän Johannes Martin fehlt erneut krankheitsbedingt und Kreisläufer Dominik Klett ist nach seinen Einsätzen in der Owener „Ersten“ noch nicht spielberechtigt. Für Keeper Dennis Schwaab ist die Saison nach einer ernüchternden Diagnose bereits vor Weihnachten beendet: Der Routinier fällt mit einer Knieverletzung ein halbes Jahr aus. Für ihn rückt vermutlich A-Jugend-Keeper Florian Einselen als Ersatz zwischen die Pfosten. Somit reisen die Teckstädter mit einem Rumpfkader an den Neckar. Aus der Owener „Dritten“ werden Roman Beller und Riccardo Bauer hinzustoßen, um den dezimierten Kader zu ergänzen.
Für Owens verletzten Coach Klaus Haase zählt indes nur die Einsatzbereitschaft und der Kampfgeist. Ohne diese Tugenden geht es in dieser Liga nicht. In einer mitreißenden Ansage schwörte er seine Mannen im Abschlusstraining auf die schwierige Aufgabe am Neckar ein. Ob es Dotschkal & Co gelingt, die Leidenschaft des Trainers auf den Platz zu übertragen und mit 60-minütigem Kampf und Willen zu überzeugen, wird sich heute ab 19.30 Uhr in der Neckartenzlinger Hirschmann-Halle zeigen.döl/jb/tk