Fußball
Weilheimer Ansage in Unterzahl

Alle drei Topteams der Kreisliga A2 halten mit überzeugenden Auftritten ihren Kurs im Titelkampf. Paul Madl macht derweil die Neidlinger glücklich. 

Jannick Hoyler vom TSV Weilheim setzt sich durch: Mit seinem 1:0 gegen den TSGV Großbettlingen eröffnete er den Torreigen vor heimischem Publikum. Foto: Markus Brändli

Als Marco König Mitte der ersten Halbzeit zum Hilfsmittel einer Notbremse griff, schien dies für den TSV Weilheim in der Heimpartie gegen den TSGV Großbettlingen zum Problem mit schwerwiegenden Folgen zu werden. Zwar führte der Tabellenzweite der Fußball-Kreisliga A2 in jener Phase 1:0, doch weit über eine Stunde mussten die Limburgstädter daraufhin in Unterzahl agieren. Um es kurz zu machen: Die Gastgeber steckten den personellen Aderlass weg, feierten per 3:0 über den Turn-, Sport und Gesangverein den 13. Saisonsieg. Eine echte Ansage unter solchen Begebenheiten.

„Natürlich hat der Platzverweis die Spielstruktur verändert“, rekapitulierte Weilheims Coach Salvatore De Rosa, die Gastgeber richteten ihr Konzept folglich stärker auf Konterfußball aus. Was funktionierte. Nach dem 9:0-Hinspielknaller blieb der TSVW somit auch beim Wiedersehen gegen die Großbettlinger nicht nur siegreich, sondern zudem ohne Gegentreffer. Tabellarisch bleibt Weilheim am Spitzenreiter SGEH dran. „Der April wird wegweisend im Titelkampf“, vermutet De Rosa.

Linsenhofen-Schock verdaut

Glückliche Mienen nicht nur an der Lindach, auch am Hardtwald. Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang nutzte das Match gegen den Liga-Letzten SGM Aichtal per 5:1 zum Re-Start – nach einem äußerst unglücklichen 1:2 gegen den TSV Linsenhofen drei Tage zuvor. „Es war eine bittere Niederlage für uns, aber die haben wir heute mit dem Sieg gegen Aichtal gemeinsam hinter uns gelassen“, kommentierte Mario Tumbas die eindrucksvolle Rückkehr ins Punktesammeln. Bereits am Donnerstag steht für den Spitzenreiter mit der Partie beim TSV Grafenberg der nächste Job auf dem Programm.

16 Gegentore in zwei Partien

Nicht zu vergessen in der Hatz um die Pole-Position bleibt selbstverständlich der VfB Neuffen. Den eher mauen Resultaten nach Jahreswechsel folgte auch seitens des Tabellendritten durch ein 7:1 gegen die SGM Owen/Unterlenningen eine Ansage. „Endlich haben wir unsere lange Durststrecke beendet“, stellte Neuffens Co-Trainer Max Pradler kurz nach Match-ende erleichtert fest. Der Torjäger lieferte mit vier Treffern selbst einen erheblichen Beitrag zur Frustbekämpfung. „Max wird im Angriff immer wieder gut in Abschlussposition gebracht, generell hat die Offensive für diese Liga eine brutale Qualität“, so SGM-Sprecher Marc Schmohl anerkennend. Pradler („das Ergebnis täuscht etwas“) wie Schmohl („wir waren zwischenzeitlich nahe dran am 2:3“) zeigten sich einig darüber, dass das Endergebnis doch ein wenig zu großzügig pro Gastgeber ausgefallen sei. Wenig schmeichelhaft für die SGM ist allerdings ein Wert aus der Saison-Gesamtstatistik: Allein 16 ihrer nun 68 Gegentore hat sie just gegen den VfB kassiert: Im Hinspiel siegten die Neuffener 9:3. Auch damals traf der spielende Co-Trainer Max Pradler übrigens vierfach.

Tormangel herrschte auch nicht in Frickenhausen. Das 4:4 des FC II gegen die SF Dettingen bot neben acht Treffern auch viele Emotionen. Weder den Sportfreunden noch den Gastgebern hilft das Remis jedoch bedeutend  weiter. Der FC Frickenhausen II verharrt auf Platz zwölf im Tableau, die SFD rutschen auf Tabellenplatz neun ab.

Neidlinger erteilen Lehreinheit

Nicht immer siegt das bessere Team. Eine diesbezügliche Lehreinheit erteilten die Kicker des TV Neidlingen denen des gastgebenden TV Bempflingen. „Die Bempflinger waren ehrlicherweise näher dran am 1:0 als wir“, betonte Christopher Andrä in seiner Spielanalyse, grundsätzlich sei es allerdings eine Partie mit einer überschaubaren Anzahl an Topchancen gewesen.

Zwei maßgebliche Szenen trugen sich in der Schlussphase zu. In der einen Situation sorgte Paul Madl für den entscheidenden Beitrag zum Drei-Punkte-Paket. Nach einer Ecke plus Kopfball landete die Kugel plötzlich direkt bei ihm, und Madl ging flugs zur Ballverwertung über. Hierbei flog die Kugel vom Innenpfosten über die Linie, was in der Nachspielzeit zum Hader der Bempflinger nicht gelang. Der Ball klatschte in Folge eines Freistoßes pro Bempflingen vom Pfosten ins Spielfeld zurück. „Da war schon etwas Glück für uns dabei“, bilanzierte Andrä, der sich natürlich über den zweiten 1:0-Sieg binnen sieben Tage hocherfreut zeigte.