Fußball
Weilheimer erstürmen den Pfostenberg

Die De Rosa-Elf siegt in Plochingen und punktet als einziger Teckverein. Beim VfL Kirchheim wird trotz einer Niederlage positiv gedacht, und der TSV Jesingen ist auf einem Abstiegsplatz angekommen.

Der TSV Jesingen (blau) hatte gegen den FV Faurndau am Wochenende wenig auszurichten. Die „Gerstenklopfer“ ließen dem Gegner einfach zu viel Raum. Foto: Markus Brändli

Einer kam durch: Gemeint ist nicht der Titel des gleichnamigen sehenswerten Films aus den 1950er Jahren, sondern die Bilanz der Teckvereine nach dem gestrigen Spieltag der Fußball-Bezirksliga. Während der „Regisseur“ in Person von Coach Salvatore De Rosa sich über den Erfolg seines „Werks“ freute, wurden die Weilheimer Hauptrollen auf dem Platz von Jannick Hoyler und Felix Ruess gesetzt. Beide schafften mit ihren Treffern die Grundlage zum 3:2-Erfolg auf dem Plochinger Pfostenberg.

„Am Ende wurde es aufgrund des späten Plochinger Anschlusstreffers nochmal spannend, aber wir haben alles sauber wegverteidigt“, resümierte der Weilheimer Trainer die Partie. Schon im ersten Spielabschnitt hatten die Limburgstädter das Spiel im Griff. Jannick Hoyler mit einem Lattentreffer und Felix Ruess mit Schusspech nach einem Alleingang hatten die Führung auf dem Fuß. Weitere gute Aktionen wurden gut eingeleitet, aber nicht sauber zu Ende gespielt. Der Führungstreffer fiel erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte – per Foul-elfmeter. Als kurz nach der Pause der zweite Weilheimer Treffer fiel, schien die Partie vorentschieden. Doch die Plochinger gaben nie auf und kämpften sich in Halbzeit zwei gleich zweimal wieder an den Aufsteiger heran, der am Schluss einen verdienten Sieg feierte und drei wichtige Punkte und damit den Anschluss an das vordere Tabellendrittel  sicherstellte.

70 Prozent VfL-Ballbesitz

Damit befinden sich die Weilheimer in der guten Gesellschaft des VfL Kirchheim. Die Teckstädter schafften gestern das Kunststück, bei der TSG Salach 1:2 zu verlieren und trotzdem einen Tabellenplatz nach oben zu rutschen. Das entsprechende Dankschreiben dafür geht an den 1. FC Frickenhausen, der zeitgleich 0:6 in Heiningen untergegangen war.

Die Truppe von Ferdi Er und Philip Kühnert kam an der Fils personell wieder einmal auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch daher. Zehn Verletzte bevölkern derzeit das VfL-Lazarett. Den ersten Spielabschnitt gestalteten beide Teams ausgeglichen. Drei Chancen der Einheimischen standen vergebene VfL-Tormöglichkeiten von Manuel Lisac, Dorian Zylfijaj und Nico Bihn entgegen. Nach der Pause hatten die Kirchheimer, so Coach Kühnert, „gefühlte 70 Prozent Ballbesitz“. Dumm nur, dass die Salacher dafür in der 51. und 59. Minute die Tore machten. Neben dem VfL-Anschlusstreffer von Meksud Colic hatten Argjend Shalaj, Bihn und Lisac weitere gute Chancen auf dem Fuß, ließen diese jedoch ungenutzt. Die letzte Chance der Partie hatte VfL-Goalie Nico Nagel, der in der Schlussszene des Spiels im Salacher Strafraum auftauchte, dort auch zum Kopfball kam, diesen jedoch knapp übers Tor setzte. Trotz der Niederlage war Trainer Philip Kühnert nicht unzufrieden; „Die Richtung, die unsere Entwicklung nimmt, stimmt.“

Rückschritt in Jesingen

Dieses Fazit würden die Verantwortlichen beim TSV Jesingen und insbesondere Coach Césare D’Agostino auch gerne ziehen. Derzeit herrscht aber mehr Stillstand, wenn nicht sogar mehr Rück- als Fortschritt in den Lehenäckern. Dem entsprechend gingen die Gerstenklopfer gegen einen keineswegs überragenden, aber taktisch diszipliniert spielenden FV Faurndau 1:4 unter. „Drei unserer vier Gegentore haben wir nach Kopfbällen kassiert, denen eine ungestörte Flanke vorausging. Da waren wir viel zu weit weg“, machte der Jesinger Trainer seinem Ärger nach der Partie Luft. Dabei hatten die Einheimischen ordentlich angefangen und durch Antonio Carfagna auch die erste Chance. Danach ließen sich die Jesinger mehr und mehr den Schneid abkaufen – auch wenn die Innenverteidigung durch den kurzfristig vom CSV Kirchheim verpflichteten Daniel Kannapin an Stabilität gewonnen hatte. Die Führung der Gäste war die Folge. Nach der Pause hatte der TSV offensiv nur noch wenig zu melden und machte „hinten“ Fehler. Schlusspunkt von TSV-Coach D’Agostino: „Ich gebe nicht auf, wir machen weiter.“