Lokalsport
Weilheimer gehen selbstbewusst ins Spitzenspiel

Fußball-Bezirksliga Der TSVW könnte mit einem Sieg über den FC Esslingen auch Lokalrivale VfL Kirchheim einen „Freundschaftsdienst“ leisten. Von Klaus Schlütter

„My home is my castle“, sagt der Engländer. Wenn das geflügelte Wort von der Insel auch in der Fußball-Bezirksliga Neckar/Fils gilt, bleibt das Führungstrio am achten Spieltag unverändert an der Spitze – der FC Eislingen, der VfL Kirchheim und der FC Esslingen stehen im eigenen „castle“ jeweils vor scheinbar lösbaren Aufgaben.

Oder doch nicht? Zumindest dem TSV Weilheim ist zuzutrauen, gegen Esslingen im Spitzenspiel des Sonntags für eine Überraschung zu sorgen. Die Geismann-Elf hat in sieben Spielen erst eine Niederlage kassiert und steht als Tabellenvierter glänzend da. Dagegen ist der Drittplatzierte aus der Kreisstadt zuletzt etwas außer Tritt gekommen und in Plochingen auf die Nase gefallen (0:1). „Wir sind gut gestartet und wollen vorne dran bleiben“, sagt Geismanns erfahrener Assistent Uwe Heth. Er vergisst aber nicht, in Understatement-Manier hinzuzufügen: „Wir gucken die Tabelle von unten an. Unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt.“

Bei der Aufstellung hat Weilheim die Qual der Wahl. Bis auf den knieverletzten Luca Keck sind alle Kaderspieler fit. 22 waren im Training. An die 2:9-Schlappe in der vergangenen Saison wird kein Gedanke mehr verschwendet. Wohl aber an den 2:0-Sieg gegen Esslingen im Lindach-Stadion.

Die Fans des VfL Kirchheim werden im Heimspiel gegen den Tabellenfünfzehnten TSV Oberboihingen nicht nur ihrer Mannschaft, sondern auch den Weilheimern die Daumen drücken. Denn die könnten mit einem Punktgewinn gegen einen Aufstiegsrivalen den „Blauen“ einen wertvollen Freundschaftsdienst erweisen. Klar, in erster Linie muss der VfL auf sich selber schauen und darf sich keinen Ausrutscher erlauben. Für Stürmer Max Pradler keine Frage: „Bei uns ist ein wahnsinniger Zug im Training. Wenn wir den jetzigen Zustand konservieren können, sind wir am Ende vorne dabei.“ Gelegentliche Unzulänglichkeiten wie beim 6:2-Sieg in Denkendorf (Pradler: „Unser bisher schlechtestes Spiel“) werden immer dienstags von Trainer Armin Ohran angesprochen und analysiert.

Jesinger auf Trainersuche

Nach dem überraschend schnellen Trainerwechsel – Matteo Casisa musste nach nur drei Monaten wieder gehen – steht der TSV Jesingen vor der nächsten kitzligen Aufgabe: Das Gastspiel beim heimstarken FV Neuhausen. Nach zwei Niederlagen in Folge die nächste große Herausforderung. Vielleicht ohne Torjäger Kevin Sen (bisher sieben Treffer), er ist angeschlagen. Sicher ohne die Urlauber Davor Messerschmidt und Felix Hummel.

Den vakanten Platz auf der Trainerbank nimmt einmal mehr Spielleiter Stefan Haußmann ein, der bereits in der vergangenen Saison von Oktober bis Juni eingesprungen war, nachdem Dieter Hiller das Weite gesucht hatte. Aber das soll diesmal keine Dauerlösung. Für nächste Woche hat der TSV eine Presseerklärung angekündigt, auf der die Nachfolgeregelung bekannt gegeben werden soll. Vermutlich wird die Mannschaft künftig von einem Team aus den eigenen Reihen betreut.

Nach einem Spiel Pause greift der TV Neidlingen morgen beim 1. FC Donzdorf wieder ins Spielgeschehen ein. Mit einer ehrenvollen 0:1-Niederlage beim FC Esslingen im Rücken, aber mit Sorgen in der Innenverteidigung. Fabian Latzko fällt wegen einer Adduktoren-Zerrung aus. Bülent und Büttner sind beide erkältet. Bleibt lediglich Heiko Kölle für die zentrale Abwehrposition. Wer sein Partner wird, ist noch offen. Spielertrainer Patrick Kölle: „Es ist wichtig, unser Punktekissen jetzt aufzupolstern. Es folgen anstrengende Wochen gegen Ebersbach, Kirchheim, Deizisau und Köngen“, weiß der kickende Coach.