Mit einem Sieg im Derby und Spitzenspiel lebt es sich vorerst leichter, keine Frage. Äußerst zufrieden sind daher momentan die Verantwortlichen des TSV Weilheim, allen voran Abteilungsleiter Gianni Mantineo: „Der Erfolg gegen Dettingen war wichtig, auch wenn er tabellarisch momentan nichts aussagt. Vielmehr hat er uns gezeigt, dass wir uns wirklich den Wiederaufstieg als realistisches Ziel setzen können – vorher hatten wir immer nur das obere Tabellendrittel ins Visier genommen.“ Mit dem Rückenwind von fünf Siegen hintereinander geht es für die Limburgstädter am morgigen neunten Spieltag zum Verfolger aus Bempflingen, der erst noch am Donnerstagabend im Einsatz war (4:2-Erfolg beim TSV Neckartailfingen).
Wie gut die aktuelle Phase den Weilheimern tut, daraus macht auch Fußball-Chef Mantineo keinen Hehl. Widerspiegeln würde sich die kleine Euphoriewelle derzeit besonders im Trainingsalltag. „Wir sind regelmäßig mindestens 17, 18 Spieler im Training. So können wir gut arbeiten, und das zahlt sich mit Konstanz auf dem Platz aus“, lobt Mantineo die Mannschaft und Cheftrainer Salvatore De Rosa. Am Herzen liegt dem 27-Jährigen allerdings, „dass es auch genauso bleibt, wenn es mal nicht laufen sollte – und irgendwann wird die erste Niederlage bestimmt kommen.“
Gut weggesteckt hat auch der Derby-Verlierer von vergangener Woche, die Sportfreunde aus Dettingen, die bittere Nullnummer im Lindachstadion. „Trotz der knappen Niederlage gegen Weilheim sind wir von unserem Weg überzeugt. Das Team zieht mit und wir sind uns sicher, dass wir das negative Ergebnis in positive Energie ummünzen werden“, gibt Co-Trainer Simone Stuppia den Takt vor. Mit einem Sieg gegen den klaren Außenseiter SGM Aichtal wäre den SFD nach wie vor zumindest Tabellenplatz zwei sicher. „Wir müssen hochkonzentriert ins Spiel gehen und dürfen es nicht auf die leichte Schulter nehmen“, warnt Stuppia, der gemeinsam mit Chefcoach Nebih Kadrija ein paar Ausfälle kompensieren muss.
Die gleiche personelle Baustelle plagt momentan Cosimo Attorre, Spielertrainer des AC Catania, der gegen Schlusslicht 1. FC Frickenhausen II krankheitsbedingt gleich auf mehrere Defensivakteure verzichten muss. Nichtsdestotrotz ist der Routinier mit der aktuellen Punkteausbeute und dem dritten Tabellenplatz mehr als zufrieden. „Wir mussten elf Neuzugänge integrieren, was gar nicht so einfach ist und seine Zeit benötigt. Mittlerweile funktionieren die Automatismen immer besser und jeder weiß, was sein Nebenmann macht“, resümiert Attorre. Das Erfolgsrezept? „Es fühlt sich an wie eine Familie. Wir ziehen alle an einem Strang.“
TVN ist im wieder „Flow“
Unlängst zurück in der Spur ist der TV Neidlingen: Nach der Schwächeperiode mit drei Niederlagen in Folge hat sich die Elf von Spielertrainer Patrick Kölle wieder gefangen. „Wir hatten Anpassungsschwierigkeiten in der neuen Liga. Die Gegner standen extrem tief, so waren wir gezwungen, unser Spiel anzupassen. Bis wir das verinnerlicht hatten, dauerte es ein bisschen“, fasst Kölle die vergangenen Wochen des Bezirksligaabsteigers zusammen. Inzwischen liegen die Kirschblütentäler dank zuletzt drei Siegen in Folge und einem Remis auf dem sechsten Tabellenplatz. Der 36-Jährige sieht aber weiter jede Menge Verbesserungsbedarf: „Die vergangenen Begegnungen waren zwar besser, aber auch da hat gefehlt, dass wir frühzeitig den Sack zumachen, um unsere Führungen einfacher über die Runden zu bringen.“ Mit einem weiteren „Dreier“ gegen die ebenfalls formstarke TSuGV Großbettlingen könnte der TVN weiteren Boden gutmachen in Richtung Tabellenspitze. „Grundsätzlich bin ich zum jetzigen Zeitpunkt zufrieden, auch wenn wir schon ein paar Punkte verschenkt haben. Wir sind auf dem richtigen Weg, das ist das Wichtigste“, sagt Kölle, der morgen auf den gesperrten Moritz Hepperle verzichten muss.
Aber auch die Gäste aus Großbettlingen befinden sich derzeit im Aufwärtstrend. Nach dem durchwachsenen Saisonstart konnten die Mannen von Cheftrainer Matteo Casisa zuletzt gleich zwei „Dreier“ in Folge einfahren: „Vergangenen Sonntag haben wir die beste Leistung seit Monaten gezeigt. Da hat alles gestimmt, wenngleich uns in Neidlingen ein komplett anderes Spiel erwartet.“ Die Gastgeber gehören „aufgrund der individuellen Qualität und der großen Erfahrung“ für den 53-Jährigen nach wie vor zu den Top-Favoriten für den Aufstieg.
Für die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang geht es in der Auswärtspartie bei der SGM Höllbach um den Anschluss an die Spitze, während der VfB Neuffen vor heimischem Publikum den Bezirksligaabsteiger aus Harthausen um Ex-VfL-Coach Mario Kienle empfängt.