Michael Jordan nahm sich auf dem Höhepunkt seines Schaffens eine Auszeit vom Basketball, nur um nach einjähriger Abstinenz genauso erfolgreich zurückzukehren – die Reserve des TSV Weilheim wandelt auf ähnlichen Pfaden. In der Saison 22/23 stieg die zweite Weilheimer Mannschaft als Meister eigentlich souverän in die Kreisliga A auf. Die Betonung liegt auf „eigentlich“, da sich die Erstvertretung aus der Bezirksliga verabschieden musste und es somit nie zu einem Aufstieg kam. Doch für die Reserve kam es noch härter. Die Truppe musste vollständig aufgelöst werden. Für TSV-Coach Gianni Mantineo im Rückblick die richtige Entscheidung „Klar war es für die Jungs damals enorm schwer. Doch jetzt können wir bei Null anfangen und alles richtig aufbauen.“
Den ersten Schritt dafür machte die Truppe des 28-jährigen Trainers in den ersten beiden Partien in der Fußball-Kreisliga B, Staffel 6. Mit 13 Toren, fünf Gegentreffern und sechs Punkten finden sich die Rot-Weißen an der Spitze der Tabelle wieder. Gegen den TSV Schlierbach, der am Sonntag auf den Primus wartet, möchte Mantineo den Vorsprung ausbauen. „Wenn es alles normal abläuft, sollten wir gewinnen.“ Sorgen macht sich Mantineo bloß darum, dass nicht alles „normal“ läuft: „Bei Schlierbach weiß man nie. Vor zwei Jahren haben sie bei einem Aufeinandertreffen Spieler zusammengetrommelt, die eigentlich garnicht mehr spielten.“
Die Weilheimer werden vom TSV Jesingen II verfolgt, der allerdings erst eine Partie bestritten hat. Diese wurde dafür äußert souverän, mit 11:1 gegen die SGM Alb&Tal, gewonnen. Ein guter Einstand für eine Truppe, die das obere Tabellendrittel ins Visier nehmen will. „Man darf den Sieg auch nicht überbewerten“, weiß Trainer Christopher Dangel. „Wir sind eine Mannschaft, die jeden schlagen kann, wenn wir fokussiert sind. Genauso kann es gegen jeden schwer werden, wenn wir es nicht sind.“ Das die „Gerstenklopfer“ morgen gegen den TV Neidligen II Probleme bekommen könnten, ist für Dangel nicht absehbar: „Wir wissen nicht was auf uns zukommt, aber das ist auch egal, da unser Fokus auf uns selbst liegt.“
Der TSV Ötlingen ist schlecht in die Saison gestartet. 2:6 verloren die Rübholzkicker ihre erste Partie gegen die SGM Ohmden/Holzmaden. Das mag vielleicht einige Zuschauer überrascht haben, doch für TSVÖ-Coach Pasquale Spagnuolo war das erwartbar: „Wir haben zehn Spieler abgeben müssen. Das steckt man nicht so einfach weg.“ Grund dafür war der verpasste Aufstieg in der Vorsaison. Seit der TSV im Jahre 2019 in die Kreisliga B abgestiegen war, beendeten sie keine Spielzeit hinter dem vierten Tabellenplatz. In diesem Jahr war es dann endlich soweit: Man schaffte es auf den zweiten Tabellenrang, der gewöhnlich das Ticket für die Relegation versprach. Ärgerlich nur, dass es bekanntlich in diesem Jahr gar keine Relegation gab und somit der Traum eines Wiederaufstieges platzte. „Wir spielen mittlerweile mit vielen Spielern aus der Jugend, wodurch der Druck nicht so groß wie in der letzten Saison ist“, vergleicht Spagnuolo die Spielzeiten, wobei er morgen gegen die SGM Alb&Tal dennoch das erste Erfolgserlebnis einfahren möchte: „Wir wollen wieder anfangen Punkte einzusammeln und das am Nesten am Sonntag.“
„50:50 sehe ich unsere Chancen“, bleibt FC Kirchheim Trainer Mato Kalfic gelassen, im Bezug auf das bevorstehende Aufeinandertreffen mit der zweiten Mannschaft des AC Catania Kirchheim. „Was anderes kann ich auch nicht sagen, ich kenne die Truppe kaum.“ Der Grund dafür ist offensichtlich: Die Reserve der Catanesi wurde – genauso wie in Weilheim, – erst in diesem Jahr wieder ins Leben gerufen. Unter Coach Michele Latte, der in der vergangenen Saison an der Seitenlinie häufig Spielertrainer Cosimo Attore in der ersten Mannschaft vertrat, geht somit die mittlerweile fünfte Truppe der Kernstadt Kirchheim an den Start. „Sie haben ein paar junge Spieler, das bedeutet dass sie viel laufen werden“, befürchtet Kalfic
Die SGM Ohmden/Holzmaden ist mit einem 6:2-Sieg über den TSV Ötlingen souverän in die Saison gestartet. Der nächste Gegner heißt TSV Notzingen II. „Wir haben einen guten ersten Schritt gemacht, aber müssen jetzt nachlegen“, fordert SGM-Coach Patrick Müller
TG-Torwart Israfil Kilic musste zuletzt gegen den TSV Weilheim II gleich elf Mal hinter sich greifen. In der morgigen Partie gegen den SV Nabern erwartet den 45-Jährigen und die Turngemeinde möglicherweise weniger Beschuss.

