Es war erneut ein Abend, der den Weilheimer Landesligahandballern alles abverlangte – und sie am Ende doch mit leeren Händen dastehen ließ. Trotz einer kämpferisch starken Vorstellung musste sich der TSVW in eigener Halle dem EK Bernhausen mit 28:29 (12:13) geschlagen geben. Die Partie war bis in die Schlusssekunden umkämpft, doch die Gäste bewiesen in den entscheidenden Momenten das glücklichere Händchen.
Weilheim kam zunächst schwer in die Partie. Nach nicht einmal vier Minuten lagen die Gäste bereits mit 3:0 in Front, ehe Jan Renneberg per Strafwurf das erste Tor für den TSV markierte. Bernhausen nutzte die frühen Unsicherheiten der Weilheimer konsequent aus und zog bis zur zehnten Minute auf 2:6 davon. Erst eine Auszeit von Trainer Matthias Briem brachte etwas Ruhe ins Spiel.
Von da an kämpften sich die Gastgeber Stück für Stück heran – getragen vor allem von einem glänzend aufgelegten Moritz Latzel im Tor, der mit mehreren sehenswerten Paraden seine Mannschaft im Spiel hielt. Bis zur Pause war Weilheim beim 12:13 wieder voll im Geschehen, nachdem Jan Renneberg und Niklas Rapp vom Siebenmeterpunkt sicher verwandelt hatten.
Zweite Halbzeit auf Augenhöhe
Nach dem Seitenwechsel blieb das Spiel völlig offen. Immer wieder gelang es den Weilheimern, auszugleichen – so etwa durch Leonard Real (43.) oder Niklas Rapp per Strafwurf (36.). Doch wann immer der TSV die Chance hatte, selbst in Führung zu gehen, schlichen sich kleine technische Fehler oder überhastete Abschlüsse ein. Die Chancenverwertung war zwar besser als zuletzt, aber noch nicht auf dem Niveau, das man für zwei Punkte in dieser Liga braucht.
In der Schlussphase wurde es dann dramatisch: Nach einer Roten Karte gegen Bernhausens Thomas Haag (56.) witterte Weilheim beim 25:26 wieder Morgenluft. Calvin Hartmann und Gabriel Goll trafen zum Anschluss, und als Timo Sigel zwei Minuten vor dem Ende den 27:27-Ausgleich erzielte, kochte die Weilheimer Sporthalle.
Doch wie so oft in dieser Saison fehlte das letzte Quäntchen Glück. Bernhausens Leon Daumüller brachte seine Farben in der Schlussminute erneut in Führung, und obwohl Sebastian Martin mit dem Schlusspfiff noch einmal traf, reichte es nicht mehr zum Punktgewinn.
Trotz der knappen Niederlage zeigte sich die ansteigende Formkurve des TSV deutlich. Die Abwehr agierte kompakter, der Angriff effizienter, und die Mannschaft bewies Moral, indem sie nie aufgab. Dennoch bleibt das Fazit ernüchternd: „Wir haben uns heute selbst um den verdienten Lohn gebracht“, sagte Matthias Briem nach der Partie. „Die Jungs haben gekämpft bis zum Schluss, aber wir müssen in den entscheidenden Momenten einfach abgeklärter werden.“ js
TSV Weilheim: Latzel, Kruschina; Renneberg (6/2), Ulmer (1), Hartmann (1), Schumacher (1), Gotthardy (3), Rapp (4/3), Martin (4), Stark, Goll (2), Stelzer (2), Real (2), Sigel (2)

