Fußball-Bezirksliga
Weilheim lässt den Leader leiden

Die Limburg-Elf besiegt Tabellenführer 1. FC Donzdorf während der VfL Kirchheim gegen Denkendorf dreifach punktet. Christian Mirbauer feiert beim 1:1 ein durchwachsenes Debüt in Jesingen.

Morris Maier und die Weilheimer haben Tabellenführer Donzdorf geschlagen. Foto: Markus Brändli

Unverhofft kommt oft, heißt es in einem fast 400 Jahre alten Sprichwort. Gestern belegten die Kicker von Fußball-Bezirksligist TSV Weilheim dessen Bedeutung. Quasi im Handstreich schlug die Truppe von Trainer Salvatore De Rosa den 1. FC Donzdorf. „Ich hatte ein gutes Bauchgefühl“, beschrieb der Coach seine Gefühlswelt schon vor der Partie gegen die Elf von der Lauter, die als Tabellenführer kam und als Zweiter ging und dabei leiden musste.

Schon in der ersten Halbzeit verbuchte der Aufsteiger mehr Spielanteile, blieb aber torlos – auch weil Morris Maier mit einem sehenswerten Alleingang an FC-Keeper Julian Kühnel scheiterte (15.). Auch nach dem Seitenwechsel war der TSV die spielbestimmende Mannschaft, drückte aufs Tempo, versagte jedoch beim letzten Pass und blieb bis zum Siegtreffer ohne Torchance. Eine Viertelstunde vor dem Spielende gab es Platz auf dem Platz: die Routiniers Mike Tausch (TSV) und Ferhat Hamamci (FCD), beide 32, gerieten, bereits gelb-verwarnt, im Zuge einer Rudelbildung aneinander und wurden von Schiedsrichterin Ciara Kämpf vorzeitig unter die Dusche geschickt. Wieder war es in der Schlussphase Morris Maier, der das 2:0 auf dem Fuß hatte, abermals jedoch an Goalie Kühnel scheiterte. Dennoch war TSV-Coach De Rosa hochzufrieden: „Es war ein verdienter Sieg, der eigentlich höher hätte ausfallen müssen.“

VfL-Umstellung zur Pause

Eine eher suboptimale Vorstellung lieferte der VfL Kirchheim im ersten Spielabschnitt ab: „Wir hatten kaum Zugriff auf das Spiel und die Akteure des Gegners“, resümierte VfL-Coach Philip Kühnert Halbzeit eins. Tatsächlich taten die Blauen mit dem 3-5-2-System des sehr konterstarken TSV Denkendorf schwer, hatten lediglich zwei Chancen durch Meksud Colic und Argjend Shalaj, die jedoch vergeben wurden. Dem Aufsteiger aus der Klostergemeinde gelang ein Treffer, dem jedoch – je nach Sichtweise beider Vereine – eine Abseitsstellung oder ein Foulspiel vorausgegangen war. Am Ergebnis änderte die Ambivalenz freilich nichts.

Nach der Umstellung zur Pause lief es dann aber wie geschmiert für die Kirchheimer, in deren Reihen Argjend Shalaj drei Treffer markierte. Nur nach dem Anschlusstreffer zum 3:2 wurde es kurzzeitig noch einmal eng. Die VfL-Akteure rissen sich aber am Riemen und spielten, wie es Coach Kühnert beschrieb, „endlich wieder Fußball“ und hatten Chancen durch Manuel Lisac, Meksud Colic und Shalaj. Quasi zwischendurch hielt VfL-Keeper Nico Nagel einen von Nico Riccio getretenen Foulelfmeter und sorgt damit für gute Stimmung. Den Schlusspunkt setzte ein Youngster: A-Junior Luis Ackermann traf in der Nachspielzeit um 4:2-Endstand zu Gunsten der Blauen, die am Donnerstag im Bezirkspokal bei der TSG Salach antreten müssen.

Jesinger mit Luft nach oben

„Durchwachsen“ ist vermutlich die korrekte Bezeichnung für den Einstand von Neu-Trainer Christian Mirbauer beim TSV Jesingen. 1:1 (0:1) hieß es am Ende im Eybacher Tal, wo der heimische SC Geislingen II seinen ersten Punkt der Saison klar machte. Dadurch auf ein Spiel zu schließen, welches auch „Not gegen Elend“ hätte heißen können, ist freilich höchst despektierlich. Beide Teams waren nämlich auf dem nassen, tiefen Geläuf des Stadion-Nebenplatzes vor allem körperlich gefordert. Und damit kamen die Einheimischen zunächst besser klar – obwohl der TSV gefühlt mehr Ballbesitz hatte. Die beste Jesinger Chance resultierte aus einem Doppelpass von Kapitän Timo Mader und Antonio Carfagna. Des Letzteren Schuss hielt jedoch SC-Keeper Abdullah Esen bravourös. Kurz vor dem Pausenpfiff war der Jesinger Stürmer aber doch erfolgreich – und für die TSV-Pausenführung der Gerstenklopfer verantwortlich.

Nach dem Seitenwechsel kam die Mirbauer-Truppe langsam auf Touren und mit viel Elan aus der Kabine. Die Flügelläufe wurden besser, die Verwertung im Zentrum blieb jedoch verbesserungswürdig. Vor allem die Durchschlagskraft monierte Coach Mirbauer vordergründig. Immerhin: als nach einem Eckball der Geislinger Ausgleich gefallen war, kämpften die Jesinger weiter und erzielten einen weiteren Treffer durch Youngster Dominik Salinovic, dem jedoch wegen einer angeblichen Abseitsstellung die Gültigkeit abgesprochen wurde. „Nie im Leben war das abseits“, echauffierte sich Mirbauer nach Spielschluss. Eine weitere gute TSV-Chance hatte Timo Mader nach einem Zuspiel von Simon Kottmann. Der Kapitän scheiterte aber auch an SC-Torspieler Esen. „Natürlich ist die Enttäuschung groß. Wir müssen nun Selbstvertrauen und Sicherheit gewinnen“, gibt Mirbauer die Nahziele aus.