Lokalsport
Weilheims Traum reift im Verborgenen

Die Optimisten unter den Fußballfans in der Teckregion haben eine Vision. Der VfL Kirchheim schafft den Klassenerhalt, der TSV Weilheim den Aufstieg und in der nächsten Saison steigen zwei emotionsgeladene Derbys in der Verbandsliga.

Kirchheim. Die Realität sieht anders aus. Zumindest was die Blauen aus der Großen Kreisstadt betrifft. Nach der neuerlichen Niederlage auf der Schwäbischen Alb ist der VfL Tabellenletzter und die Aussichten auf Rettung sind weiter gesunken. Von fern grüßt schon die Landesliga. Umgekehrt hat sich der TSV Weilheim eine Klasse tiefer zur heimlichen Nummer eins in der Region gemausert. Nach den zwei Siegen nach der Winterpause trauen viele den Limburgstädtern den Tigersprung in die Verbandsklasse zu.

Nur die Weilheimer selber mieden bisher den Begriff Aufstieg wie der Teufel das Weihwasser. Bis gestern sprachen sie sogar noch vom Klassenerhalt. „Solange wir keine 40 Punkte erreicht haben, können wir über keine anderen Saisonziele reden“, lautete die Maxime von Spielleiter Günther Friess. Mit momentan 37 Punkten und dem zweiten Tabellenplatz kauft ihm das aber keiner mehr ab. Aus diesem Grund hat Friess gestern im Gespräch mit unserer Zeitung einen Rückzieher gemacht. Er hat eingesehen, dass die bisherige Zielsetzung nicht mehr zu halten ist und sagt: „Das wäre, wie wenn die Bayern mit 20 Punkten Vorsprung den Meistertitel in Frage stellen würden. Deshalb werden wir ab sofort nicht mehr vom Abstieg sprechen.“ Immerhin.

Der Traum vom Aufstieg reift weiter im Verborgenen. Es folgen nun zwei Heimspiele gegen Ebersbach und Schnaitheim, in denen der TSV Weilheim seine sehr gute Ausgangsposition festigen kann. Dorfmer-_kingen und Bad Boll, zwei Mitbewerber um die Meisterschaft, kommen im Verlauf der Rückrunde ins Lindachstadion. Ein weiterer Vorteil, seit der TSV im Gegensatz zu früher keine Probleme mehr hat, zu Hause das Spiel zu machen. Mitentscheidende Faktoren dafür: Der Kader ist ausgeglichener denn je. Die jungen Eigengewächse auf den Flügeln haben sich durchgesetzt. Und Carmelo Scaffiidi kann sich verstärkt dem Spielaufbau widmen, seit ihm Michael Zimmermann als Sechser den Rücken frei hält.

Für die Weilheimer war das Thema Schnee in Echterdingen Schnee von gestern - es wurde auf Rasen gespielt. Andere Mannschaften mussten den Nachwehen des Winters Tribut zollen. Das Schmelzwasser hat den Unterlenninger Platz unbespielbar gemacht, die Partie gegen die TG Kirchheim muss nachgeholt werden. Der VfL Kirchheim II spielte ebenso auf Kunstrasen wie Weilheim II oder Bempflingen.

Das Kreisliga B-Derby in Nabern gegen den TSV Ötlingen wurde auf einem Hartplatz ausgetragen. Nomen est omen: Es ging knallhart zur Sache. Naberns Trainer Axel Maier meinte: „Der Schiedsrichter war sehr großzügig. Er hätte vier Roten Karten geben können.“ Es gab keine einzige. Dafür Tore reichlich: Die (Hartplatz-) Herren gewannen mit dem Eishockey-Resultat von 6:5.