Lokalsport
Weilheims Zweite und die TG wittern Morgenluft

Fußball-Kreisliga ADer TSV Weilheim II und die TG Kirchheim melden sich im Kampf um den Klassenerhalt mit überraschenden
Erfolgen zurück.
Von Walter Rau

Dicke Ausrufezeichen im Abstiegskampf haben am gestrigen Spieltag der Kreisliga A, Staffel 2 die in dieser Saison schon oftmals leidgeplagten Kellerkinder TSV Weilheim II und TG Kirchheim gesetzt. Besonders breit der Hoffnungsschimmer für die Weilheimer: Der überraschend deutliche 4:0-Erfolg im Derby gegen Nabern sorgte für die ersten Punkte des Jahres und den ersten Dreier seit dem 4:3 gegen Neckarhausen am 7. November.

„Wir hatten heute keinen Spieler am Leistungslimit. Das war ein gebrauchter Tag. Da gibt es auch keine Ausrede, wir waren gut besetzt“, rang Naberns Trainer Marco Kunze hinterher nach einer Erklärung für die deutliche Derby-Klatsche. Nach einer furiosen Naberner Anfangsphase, wo gleich mehrfach die Führung verpasst wurde, zog der agile Tobias Salzer den Gästen bereits früh den Zahn (8.). „Mit der Führung haben wir uns gefangen, sind dann defensiv besser gestanden und waren nach vorne sehr effizient“, analysierte TSVW-Coach Robert Walter freudestrahlend. Vier von sechs Konterchancen spielten die Hausherren erfolgreich zu Ende. Für den ehemaligen Weilheimer Abteilungsleiter Paul Schrievers war es in doppelter Hinsicht ein besonderes Spiel. Durch seinen Jugendtrainerjob in Heidenheim kann er bekanntlich nur sonntags zum Team stoßen. Gegen Nabern war es ihm aber noch wichtiger, da er gegen seine Brüder Carlo und Max besonders gerne spielt. Unmittelbar nach seiner Einwechslung erzielte Schrievers als Edeljoker zudem noch das vorentscheidende 2:0 (71.) und setzte am Ende gar noch den Schlusspunkt zum 4:0 – doppelter Grund zur Freude im Familienduell.

„Wir hatten Probleme gegen den tiefstehenden Gegner mit seinen schnellen Spitzen. Wir waren motiviert, die Tagesform katastrophal. Dass die am Ende „Derbysieger, Derbysieger“ skandieren konnten, hat mich richtig angekotzt“, so Kunze. Für Weilheim gilt es nun den Rückenwind mitzunehmen, um bei Top-Team Harthausen bestehen zu können.

TG überrascht erneut

Wie man gegen jenes Harthausen bestehen kann, hat gestern eindrucksvoll die TG Kirchheim demonstriert. Trotz eines frühen Rückstandes durch einen direkt verwandelten Freistoß von Harthausens Spielertrainer Roko Agatic, zeigte die Elf von Canan Karahan Moral und drehte die Partie durch einen perfekt abgeschlossenen Konter von Kapitän Tiago Santos-Araujo in der 85. Minute noch in einen sensationellen Sieg. „Nach dem Erfolg in Großbettlingen am Donnerstag sind wir jetzt dran und wollen den Lauf beibehalten. Ich bin mächtig stolz auf die kämpferische und spielerische Leistung meiner Mannschaft“, erklärte Karahan. Die Auswechselbank war mit nur drei Akteuren spärlich besetzt, umso höher ist der Kirchheimer Überraschungserfolg einzuordnen.

Dettinger Rumpftruppe achtbar

Lange schnupperten auch die Sportfreunde aus Dettingen an einem Achtungserfolg in Großbettlingen. Das letzte Aufgebot des ebenfalls verletzten Spielertrainers Nebih Kadrija lag bis zur 72. Spielminute r in Führung, doch dann brachen alle Dämme. Vier Mal binnen elf Minuten schlug es im Gehäuse der Gäste ein. „Mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, war ich sehr zufrieden. In Normalbesetzung hätten wir sicher was Zählbares mitnehmen können. Am Ende hat einfach die Substanz gefehlt und wir waren der gegnerischen Wucht unterlegen“, so Kadrija. Ersatztorwart Ali Sahin musste 15 Minuten vor Schluss als Stürmer ran und der angeschlagene Coskun Isci mit halber Kraft durchbeißen, da keine Wechseloption mehr zur Verfügung stand. Zeugnisse der Dettinger Personalmisere, die sich laut Kadrija erst mittelfristig entspannen wird.