Mountainbike
Weltcup in Araxa: Zweiter Anlauf für Schwarzbauer und Böhm

Luca Schwarzbauer und Kira Böhm sind am Wochenende beim zweiten Weltcup in Araxa gefordert. Im Vergleich zur Vorwoche gibt es auf der Strecke über die olympische Distanz Veränderungen

Auf dem Weg nach oben: Kira Böhm will im Shorttrack an den neunten Platz der Vorwoche anknüpfen. Foto: Monica Gaßbichler

Mit Zuversicht starten die beiden Mountainbiker aus der Teckregion, Luca Schwarzbauer (Canyon CLLCTV) und Kira Böhm (Cube Factory Racing) am heutigen Freitag in den zweiten brasilianischen World Cup – wieder geht es rund um die das große Kurressort Grande Hotel in Araxá im Bundesstaat Mineas Gerais. „60 bis 70 Prozent sind neue Strecke“, berichtet Schwarzbauer aus Südamerika: „Aber der Shorttrack-Kurs ist exakt derselbe.

Während Böhm – sie wurde bei den Frauen Neunte – gute Erinnerungen an den schnellen Kurzkurs hat, begegnet Schwarzbauer dem Kurs mit großem Respekt: „Ich hoffe, dass ich das besser hinbekomme als letzte Woche“, so der 28-Jährige, der zum Weltcup-Start vergangenes Wochenende nur 31. geworden war. „Wichtig ist eine bessere Linienwahl und vor allem eine bessere Positionierung im Rennen.“

Entgegen seiner Gewohnheit hatte er sich in der Vorwoche nicht ganz vorne an der Spitze des 40 Mann starken Feldes aufgehalten, sondern eher um Platz zehn, ehe er nach Fahrfehlern kurz vor Ende des Rennens binnen Sekunden nach hinten durchgereicht worden war, ohne Chance, wieder nach vorne zu kommen: „Wichtig ist, an einer besseren Position in den Anstieg zu kommen“, hat er mit seinem Team analysiert.

Sowohl der Shorttrack als auch das Rennen über die olympische Distanz finden einen Tag früher als gewöhnlich statt: das kurze Rennen ist am Freitagmittag Ortszeit (in Deutschland um 18 Uhr), am Samstag folgt das Cross-Country-Rennen der Frauen um 17.45 Uhr (MESZ)und der Männer um 19.45 Uhr (MESZ) – auf einem Kurs, der nach Angaben beider Teckbiker noch schneller als in der Vorwoche sein soll. Damit ist zu erwarten, dass Gedränge auf der Strecke noch größer wird. „Das hat mich überfordert“, hatte Kira Böhm schon letzte Woche gesagt. Doch diesmal ist sie besser vorbereitet: „Jetzt weiß ich, was mich erwartet.“

Aufgrund des um einen Tag nach vorne gezogenen Zeitplans war bereits am Mittwoch das erste Training auf der neuen Strecke möglich. Diese führt nun teilweise entgegen der altbekannten – aus technischen Abfahrten wurden technische Anstiege, aus langgezogenen Anstiegen schnelle Abfahrten. „Der Kurs könnte mir entgegenkommen“, sagt Schwarzbauer. „Wäre er in Europa, dann würde ich mich vielleicht sogar explizit darauf vorbereiten.“ Knackpunkt könnte auch die Hitze werden – zum Wochenende hin soll es nicht regnen, aber ein paar Grad wärmer werden als vergangene Woche: „Durch die Trockenheit ist die Strecke richtig staubig und damit rutschig“, weiß Kira Böhm: „Die Strecke könnte schon ein bisschen Regen vertragen.“

Zwischen Training und Eisdiele

Dass am selben Ort unmittelbar hintereinander zwei Weltcups ausgetragen werden, ist sehr ungewöhnlich. Lediglich im Corona-Jahr 2020, als ohnehin nur zwei Rennen stattfanden, wurden diese im tschechischen Nove Mesto na Morave abgehalten. Doch während damals Abstand halten das oberste Gebot war, nutzten die Sportlerinnen und Sportler nun die Gelegenheit zum privaten Austausch. So gab es am Dienstag viele gemeinsame Ausfahrten über Teamgrenzen hinweg. Luca Schwarzbauer war mit den Schweizer Top-Cracks Lars Forster und Mathias Flückiger (beide Thömus-Maxon) sowie seinem alten Kumpel aus Lexware-Tagen, Julian Schelb, über dreieinhalb Stunden in der Umgebung von Araxá unterwegs, während Kira Böhm die Eisdielen der Stadt unsicher machte. Zwar genießen die Sportler, dass sie nicht viele Stunden im Auto sitzen müssen, doch Schwarzbauer gibt zu bedenken: „Wenn es hier jetzt letztes Wochenende nicht so gut gelaufen wäre, dann wäre mir ein Tapetenwechsel vermutlich lieber gewesen. Aber so konnte ich den Ruhetag am Mittwoch dann schon auch genießen.“ Es sei sein erster wirklicher Ruhetag seit vielen Monaten gewesen: „Wenn ich nicht Radfahren war, dann habe ich meine Zeit mit meiner Bachelor-Arbeit verbracht – das war dann zwar körperliche Ruhe, aber sich keine Entspannung.“