Siebte Landesligasaison in Folge für den TSV Wendlingen, und es gehört fast schon zum guten Ton im Speck und Rübholz, einen Tabellenplatz unter den Besten anzuvisieren. Im Spätsommer 2024 kein Deut anders. „Wir streben einen vorderen Tabellenplatz an“, sagt Neu-Trainer Carlo Liotti entschlossen, Neuzugang Sabrina Trampitsch zum Beispiel will tabellarisch „ins erste Drittel“. Liotti und Trampitsch: zwei der Neuen, die für Impulse sorgen sollen. Der Coach hat eine abwechslungsreiche Kickerlaufbahn auf regionaler Ebene hingelegt. Sportlicher Höhepunkt: fünf Oberligaeinsätze in der Saison 2016/2017 für den SSV Reutlingen. Der 39-Jährige sieht die Aufgabe bei der Spielgemeinschaft TSV Wendlingen/TSV Ötlingen nach eigenen Worten als Herausforderung.
Nur rund ein Jahr währte die Amtszeit seines Vorgängers Uwe Porstner. Der Ex-Coach verabschiedete sich im Frühsommer mit einem beachtlichen Tabellenplatz drei. Unterschiedliche Ansichten über taktische Fragen hätten das schnelle Aus des Nachfolgers von Langzeitcoach Simon Heller (mittlerweile Trainer des Verbandsligisten SV Jungingen) forciert, heißt es im Umfeld der Spielgemeinschaft.
Nachfolger Liotti hat nun in seiner Premierensaison nicht nur einen weitgehend eingespieltes Team bekommen, sondern auch den einen oder anderen neuen Impuls. So zeigten Lea Micko und Neuzugang Sabrina Trampitsch beim überzeugenden 2:1 gegen den VfL Sindelfingen in der zweiten Runde des württembergischen Verbandspokals, wie wichtig torgefährliche Angreiferinnen sind, wie bedeutsam, dass die vorderen Reihen harmonieren.
Insbesondere beim TSVW ein wichtiger Aspekt, weil das Team in der vergangenen Runde im letzten Drittel oft überhastet agierte, öfters unter Ideenmangel plus Abschlussschwäche litt. Liotti setzt nach eigenen Angaben auf einen „offensiven Fußball“, der kontrolliert aus der eigenen Deckung heraus gesteuert werden soll, mit gezielten Pässen in die Tiefe des Raums.
Wie wird sich der TSV Wendlingen tabellarisch einsortieren? Zwei Übermächtige haben sich gen Verbandsliga verabschiedet: Meister VfB Stuttgart II und Vizemeister FC Donzdorf, der über die Relegation aufgestiegen ist. Kein Nachteil für das Zwölferfeld, in das sich mit dem FV 09 Nürtingen lediglich ein Verbandsliga-Absteiger einsortiert. Kein Wunder, dass Carlo Liotti mit einer „ausgeglichenen Liga“ rechnet, Nuancen dürften über die Punkteverteilung entscheiden. Deshalb arbeitet der neue Trainer, so wird berichtet, akribisch an Details, feilt schwerpunktmäßig an einem effektiven Spielaufbau.
18 Feldspielerinnen plus drei Torhüterinnen umfasst der Kader.
Derby wirft Schatten voraus
Das erste Match steigt am Sonntag beim SV Hoffeld. Dem Heimspiel gegen Normannia Gmünd folgt dann eine Woche später das Duell gegen den FV 09 Nürtingen und damit nach längerer Zeit wieder ein echtes Lokalderby.