Die Titelverteidigung der Leichtathletik-Frauen der LG Teck bei den baden-württembergischen Team-Meisterschaften im badischen Niefern ist zwar nicht gelungen, aber der zweite Platz hinter Topfavorit TuS Metzingen darf als großer Erfolg gefeiert werden.
Dabei hatte sich die TSG Heidelberg als Mitfavorit bereits im ersten Wettkampf über 4x100 Meter wegen Überlaufens der Wechselmarke aus dem Titelrennen katapultiert. Rund 1000 verlorene Staffel-Punkte waren in den fünf folgenden Disziplinen nicht mehr aufzuholen. So wurde dieser Fauxpas zum Spannungskiller, zumal sich auch das Team der LG Filder nicht in bester Verfassung präsentierte. Da auch die Teams des TSG Niefern und der StG Weinstadt-Winnenden von der LG Teck überraschend deutlich auf Distanz gehalten werden konnten, blieb nur die Frage, welche Medaillenfarbe es werden würde.
Auch wenn die Weilheimerinnen Kathrin Sigel, Lauryn Schopp und Franka Schneider im Team der LG Teck die Akzente setzten, war es eine kollektive Mannschaftsleistung aller acht Protagonistinnen, für die diese Meisterschaften das Saison-Highlight darstellte. Dafür wurde selbst in den Sommerferien trainiert.
Dass bei einem Mannschaftswettkampf nicht immer alles rund läuft, musste jedoch auch das LG Teck-Team an diesem kalten, aber trockenen Nachmittag durchleben. Mia Sigel, die sonst so stabile und zuverlässige Werferin, hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Im Kugelstoßen holte sie zwar mit 9,36 Metern die meisten Punkte, blieb aber weit unter ihrer Bestmarke (10,55) zurück. Kurze Zeit später blickte sie fassungslos ihren Speeren hinterher – mit zwei Ungültigen und einem letzten missglückten Wurf blieb die 19-Jährige gleich elf Meter unter ihrer persönlichen Bestleistung von 33,98 Metern. Doch trotz der verlorenen Punkte war der bis dahin erkämpfte zweite Gesamtplatz nicht in Gefahr. Das Team funktionierte und spornte sich gegenseitig an. So warf Lauryn Schopp den Speer auf eine persönliche Jahresbestleistung von 34,27 Metern. Nur die Metzingerin Mandy Münkle warf weiter (37,86). Das gute Durchschnittsergebnis in dieser Disziplin machte Anna Schneider mit 26,77 Metern perfekt. Die 21-Jährige sorgte auch im Kugelstoßen mit 9,32 Metern für eine ausgeglichene Teamleistung.
Bereits davor hatte Kathrin Sigel mit zwei persönlichen Jahresbestleistungen im Weitsprung (5,32) sowie über 100 Meter (13,35) geglänzt. Franka Schneider sorgte als zweite Starterin mit 4,83 Meter im Weitsprung und 13,51 Sekunden über 100 Meter dafür, dass man sich in der Punktewertung von den anderen Teams absetzen konnte. Beide waren auch Teil der 4x100 Meter-Staffel, die Simone Fallscheer und Emely Schäfer komplettierten. Mit 53,46 Sekunden legte das Quartett den Grundstein in den Wettkampf. Mit einer zweiten Staffel durch die „Technikerinnen“ Lauryn Schopp, Maike Renke, Anna Schneider und Mia Sigel sicherte man sich im Falle einer Disqualifikation der „Ersten“ ab. Nach fünf absolvierten Disziplinen lag die LG Teck weiter auf dem Silberrang – ohne Chance, die TuS Metzingen noch zu gefährden, aber mit uneinholbarem Vorsprung auf die LG Filder. Dies war für Franka Schneider und Emely Schäfer im abschließenden 800 Meter-Rennen kein Grund, sich zu schonen. Mit 2.40,78 Minuten und 2.47,53 Minuten lieferten beide ansprechende Zeiten ab.
Mit 7109 Punkten gewann die TuS Metzingen souverän den Landestitel vor der LG Teck (6537), LG Filder (6246), TSG Niefern (5.706), TSG Heidelberg (5584) und der StG Weinstadt-Winnenden (5575).
Einen wesentlich schwierigeren Stand hatte das Männerteam der LG Teck. Von vorn herein war klar, dass man gegen die starken Teams des TUS Metzingen (7310 Punkte), des TSG Niefern (7144) und der LG Eningen-Reutlingen (7014) keine Chance haben würde. Immerhin hatte man eine schlagkräftige Mannschaft zusammengebracht, die mit 6122 Punkten auf den fünften Platz kam. Bester Akteur und Punktesammler der LG Teck war „Hobby-Leichtathlet“ Tobias Salzer aus Dettingen. Der 28-jährige Fußballtorjäger des TSV Weilheim stellte über 100 Meter in 11,61 Sekunden und über 800 Meter in 2.21,82 Minuten zwei persönliche Bestleistungen auf. Zu den besten Wertungen gehörten auch die 35,92 Metern im Speerwerfen durch Sören Butter (16).
Bei den Team-Meisterschaften dürfen pro Team drei Athleten je Disziplin starten, wobei die zwei besten Leistungen in die Wertung einfließen. Erlaubt sind drei Einzelstarts.