Region. 180 Minuten sind in der Fußball-Landesliga noch zu gehen. Nach dem nun auch rechnerisch endgültigen Abstieg des VfL Kirchheim und der ohnehin schon seit drei Wochen feststehenden Meisterschaft des FC Esslingen drängt sich nunmehr vor allem die Frage auf, wer sich in der Verlängerung nach Saisonende noch in der Aufstiegsrelegation mit den Vizemeistern der anderen Staffeln messen darf.
Neben den beiden Topkandidaten TSV Weilimdorf und Türkspor Neu-Ulm (beide 52 Punkte), darf sich hierfür nach wie vor auch noch der Tabellenvierte SV Waldhausen (49) berechtigte Hoffnungen machen. Kurios: Beim Tabellenzweiten aus Weilimdorf richtete es am Wochenende der Trainer höchstpersönlich und sorgte per Dreierpack für den 4:2-Heimsieg über den SV Neresheim. Dabei hatte Manuel Fischer, einst Bundesligastürmer beim VfB Stuttgart, seine Fußballschuhe eigentlich längst an den Nagel gehängt. Wegen Personalmangels kam es am Samstag nun aber doch nochmals kurzfristig zum Comeback – und wie.
Im Tabellenkeller hingegen gibt es gar nur noch zwei Teams, für die die restlichen beiden Begegnungen zu Endspielen avancieren. So müssen entweder der MTV Stuttgart oder Srbja Ulm – ebenso wie der VfL Kirchheim und der FC Germania Bargau – nach nur einer Saison in der Landesliga den Weg zurück in die Bezirksliga antreten.
Locker austrudeln lässt der FC Esslingen die Spielzeit. 13 Jahre nach der Gründung des Vereins durch neun Esslinger Klubs und sechs Jahre nach dem Start der Männermannschaft in der Kreisliga B taucht die Stadt Esslingen fortan wieder auf der überregionalen Landkarte des Fußballs auf. In den kommenden Jahren wollen sich die Rot-Grünen in der Verbandsliga vorerst etablieren, mittelfristig soll dann allerdings die Oberliga angepeilt werden.
Dennoch hat Tobias Schlauch, Sportvorstand des FCE, bereits verkündet, dass der Kader in der Sommerpause nur punktuell verstärkt werden soll: „Wir haben eine junge Mannschaft und gehen davon aus, dass die Spieler, die wir haben, sich auch nochmals weiterentwickeln werden.“ Zwei durchaus wegweisende Personalentscheidungen für die kommende Saison haben die Kreisstädter dahingehend sogar schon gefällt: So wird der Vertrag mit Kapitän Georgi Natsis überraschenderweise nicht verlängert. Der ehemalige Weilheimer war 2018 zu Beginn des Esslinger Projekts zum Verein gewechselt und war seitdem das „Gesicht“ des Klubs. „Er hat sehr viel für den Verein geleistet, aber es ist für beide Seiten wichtig, zum richtigen Zeitpunkt den Cut zu machen“, fasst Schlauch zusammen. Derzeit werde aber noch geklärt, ob der 31-Jährige beim FCE weiterhin in anderer Funktion eingesetzt werden könnte.
Namhafte Verstärkung erhalten die Esslinger dafür künftig von Lukas Glaser. Der 24-jährige Verteidiger kommt vom Verbandsligisten SV Fellbach und kann bereits Regionalligaerfahrung im Dress der TSG Balingen aufweisen. max