Lokalsport
Wer verpennt den Rückrundenauftakt?

Fußball-Kreisliga B 6 Das enge Meisterschaftsrennen lässt Langschläfern keine Chance.

Kevin Rieke (links) und die SGM Owen/Unterlenningen wollen die Tabellenführung verteidigen. Foto: Tobias Tropper

Kirchheim. Raus aus der Winterpause und rein in den Meisterschaftskampf. Für die Aufstiegs­aspiranten der Fußball-Kreisliga B, Staffel 6, wird es am Wochenende nach zehnwöchiger Spielpause keine Eingewöhnungszeit geben. Trotz der souveränen Hinrunde des Tabellenführers SGM Owen/Unterlenningen liegt die Mannschaft mit 31 aus 35 möglichen Punkten gleichauf mit dem Ligakonkurrenten FC Kirchheim. Zwar haben die Kicker der SGM zwei Spiele mehr als der FC absolviert, jedoch sitzt ihnen auch der Tabellendritte TSV Ötlingen mit einem Abstand von zwei Punkten und ebenfalls zwölf gespielten Partien dicht im Nacken.

Die Tabellenführung am Sonntag zu verteidigen, scheint für die SGM, wenn sie den Drittletzten TSV Oberlenningen im heimischen Stadion empfängt, eigentlich keine besonders schwere Aufgabe zu werden. Spielertrainer Kevin Rieke erwartet dennoch einen starken Gegner: „Die Derbys gegen den TSV sind immer anspruchsvoll. In den letzten Jahren sind die Spiele nicht immer zu unseren Gunsten ausgefallen.“ Dennoch wird die SGM mit einer klaren Favoritenrolle ins Spiel gehen. „Wenn man oben mitspielen möchte, muss man solche Spiele selbstverständlich gewinnen, ich wäre aber auch mit einem knappen 1:0 zufrieden.“ Die bescheidene Erwartungshaltung von Rieke resultiert jedoch nicht nur aus den negativen Erfahrungswerten der direkten Aufeinandertreffen der letzten Jahre: „Der TSV hat einige Ab- und Zugänge zu verzeichnen. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt, und können uns dementsprechend taktisch nicht spezifisch einstellen“, erkennt Rieke die Veränderungen, die mit einer Winterpause einhergehen können. Für den Spielertrainer ändert sich jedoch eines nicht: „Der gefährlichste Verfolger bleibt der TSV Ötlingen.“

Dieser trifft am Sonntag auf den TSV Notzingen II, der im Winter Abgänge von Stammkräften wie Xhema Avdijaj und Xhevat Kadrija verkraften musste. „Das Team ist mittlerweile noch näher zusammengerückt, und mit Patrick Reus haben wir einen erfahrenen Spieler dazubekommen“, relativiert TSVN-Coach Luca Traub die Wintertransfers. Dennoch ist dem 25-Jährigen bewusst, wie schwierig das kommende Aufeinandertreffen sein wird: „Das Spiel gleicht dem Duell David gegen Goliath.“ Beim Rückrundenauftakt der vorherigen Saison scheiterte der TSV Ötlingen 0:2 am damaligen Tabellenletzten TSV Wernau II. Für TSV-Coach Pasquale Spagnuolo gilt es, sowas in der neuen Saison zu verhindern. „Wer mich kennt, weiß, dass ich einen Gegner nie unterschätze, jedoch müssen wir gewinnen. Es darf nicht dasselbe wie in der Rückrunde letztes Jahr passieren.“ Der TSV absolvierte im Winter ein Trainingslager in Österreich mit dem Ziel: „unbedingt aufsteigen“.

Oben anzugreifen, scheint offenbar nicht die Devise für jede Mannschaft zu sein: Schlierbach-Coach Benedetto Savoca erwartet trotz des fünften Platzes gegen den Tabellenvorletzten TSV Beuren II bloß „einen Sieg, um die Position zu verteidigen“.

Beim TSV Jesingen scheinen gegen den direkten Konkurrenten SF Dettingen II die Alarmglocken zu läuten. „Wir werden auf dem Kunstrasen des VfL Kirchheim spielen müssen und hatten keine richtige Vorbereitung, da unser Rasen gesperrt ist. Natürlich versuchen wir, zu gewinnen, jedoch sehen wir die Dettinger im Vorteil“, gesteht der Jesinger Coach Christopher Dangel. 

Bei einem Sieg gegen den TV Neidlingen II wäre die TG Kirchheim – bei Niederlagen der Konkurrenz – bloß zwei Punkte von der Tabellenführung entfernt.

Schwung mitnehmen

Der VfL Kirchheim II trifft auf den SV Nabern. „Unsere Neuzugänge haben sich schnell eingefunden und mit guten Leistungen in den Testspielen überzeugt. Wir sind positiv gestimmt, drei Punkte in Nabern zu holen“, erkennt Mannschaftskapitän Tobias Marx die neu dazugewonnene Kaderqualität. Der VfL möchte nach einer durchwachsenen Hinrunde nun eine gute Rückrunde spielen und den dann gewonnenen Aufschwung in die nächste Saison mitnehmen. Adonis Shalaj