Kirchheim. Die ersten drei Spieltage lassen bereits erahnen, wie interessant und spannend die Saison in der Fußball-Kreisliga B 6 verlaufen kann. Zwar ist die Tabelle dieser noch jungen Saison nur eine Momentaufnahme, doch der FC Kirchheim hat sich mit dem aus seiner Sicht dürftigen 1:1 bei der U 23 des VfL Kirchheim an die Tabellenspitze gehievt.
Morgen wartet mit der TG Kirchheim das nächste Stadtderby und ein wesentlich größeres Kaliber. Vereinsboss Deni Kalfic kennt die Stärke der TG-Einzelspieler nur zu gut. „Das wird trotz des 6:4-Siegs in der Vorbereitung ein viel härterer Gegner.“ Er sollte deswegen im Training schleunigst Abschlüsse üben. Froh stimmt ihn, dass seine Jungs stets eine Vielzahl an Chancen herausspielen. Zudem kehren Urlauber und Verletzte zurück, sodass der Coach ein Luxusproblem hat. „Ich habe echt die Qual der Wahl, einige werden nicht mal auf der Bank sitzen. Gegen die TG wird dies unser bisher schwerstes Spiel, doch wir sind gerüstet, wollen die Spitzenposition bis Saisonende behalten und alle Spiele gewinnen“, so Kalfic.
Auf der Gegenseite klingen die Ziele nicht gar so hoch, betrachtet man die bisherigen drei Auftritte, braucht sich die TGK jedoch keinesfalls verstecken. Viele andere Teams hätten nach dem wegen eines Schiedsrichterirrtums annullierten, in Unterzahl schwer erkämpften 3:2-Siegs gegen Mitfavorit Nabern den Kopf in den Sand gesteckt. Nicht so die Turngemeinde, wie das 1:1 in Ötlingen sowie der jüngste 2:0-Erfolg über Schlierbach gegen zwei weitere Mitfavoriten beweisen. TG-Coach Israfil Kilic sieht dem Stadtderby und dem vierten Großkaliber in Folge gelassen entgegen. „Ich sehe das als ein Spiel wie jedes andere, vielleicht etwas brisanter, doch wir sind keinesfalls nervös, wir haben gerade ja nur Spitzenspiele.“ In der Vorbereitung hatte die TG gegen den FC drei Mal geführt und 4:6 verloren. „Aber das war nur ein spontanes Trainingsspiel, jetzt geht es von 0:0 aus los. Wir wollen oben mitmischen und die Favoriten weiter ärgern“, gibt Kilic keinesfalls klein bei.
Ein Punkt hätte Schlierbach zur erfolgreichen Titelverteidigung gereicht, das 0:2 bei der TG waren aber auch der Personalnot bei der Hitze ohne Auswechselspieler geschuldet. Die Personalsituation entspannt sich vor dem Spiel gegen die SF Dettingen II aber wohl kaum. „Wir kommen personalmäßig erneut auf dem Zahnfleisch daher, ich hoffe, zum letzten Mal. Mit diesem engen Kader müssen wir den inneren Schweinehund besiegen und irgendwie den Sieg erkämpfen“, hofft TSVS-Coach Benedetto Savoca dennoch auf drei Punkte, um oben dranzubleiben.
Aber auch die SFD-Reserve ist gewillt, möglichst lange im Konzert der Großen mitzumischen. Nach zwei Auftaktsiegen setzte es gegen Ötlingen eine 3:4-Niederlage in letzter Minute. „So ist halt Fußball. Letzte Woche haben wir noch in der Nachspielzeit nach 1:4 noch 5:4 gewonnen, diesmal haben wir mit der letzten Aktion die 3:4-Niederlage kassiert“, weiß SFD-Trainer Manuel Staiger. „Um in dieser starken Staffel so lange wie möglich oben zu bleiben, rechne ich mir auch in Schlierbach etwas aus, denn alle sind fit, heiß und gut drauf“, will SFD-Coach Manuel Staiger auch aus der Bergreute Zählbares entführen.
SGOU vor Härtetest
Die SG Owen/Unterlenningen gehört zweifelsohne zum Konzert der Großen, steht zudem als einziges Team ohne Verlustpunkte da. Am Sonntag schlägt die U 23 des VfL Kirchheim in der Au auf, zweifellos ein hoch gehandelter Gegner. SG-Sportchef Marc Schmohl fasst das bisher Erreichte zusammen und nimmt Stellung zum Gegner. „Zwei souveräne Siege zum Auftakt waren Pflicht, nun kommt der erste Härtetest, allerdings ist die VfL-Zweite mehr unter Druck, die dürfen als Mitfavorit keinesfalls verlieren. Wir hingegen wollen die drei Punkte zu Hause behalten.“ Das neue SG-Trainergespann Julian Deuschle und Kevin Rieke muss allerdings die Ausfälle von Andreas Carrle, Robin Bach, Robin Schnizler und Tobias Enste verschmerzen.
Personalprobleme plagen Ötlingens Coach Pasquale Spagnuolo eher nicht, das ebenso späte wie glückliche 4:3 in Dettingen soll dem Tabellenzweiten Auftrieb geben. „Das hat aber auch gezeigt, dass zweite Mannschaften nicht unterschätzt werden dürfen, gegen die SGOH II muss der nächste Dreier aber her“, stellt Spagnuolo vor der Partie gegen das Schlusslicht klar. Klaus Schorr