Kirchheim. Keine Schnellschüsse mehr – Fußball-Landesligist VfL Kirchheim will bei der Suche nach einem Trainer-Nachfolger für den Anfang der Woche völlig überraschend zurückgetretenen Nebih Kadrija nichts überstürzen. Die Übungseinheiten unter der Woche leiten Routinier Tobias Heim und Neuzugang Meksud Colic, die auch beim Testspiel am Samstag beim FC Heiningen das Kommando haben werden.
Wie Abteilungsleiter Marc Butenuth mitteilt, werden parallel Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt. Namen werden nicht genannt, doch wabern neben aktuell vereinslosen Trainern wie Ex-VfL-Kicker Fabio Morisco (zuletzt TSV Köngen) und dem ehemaligen Boller Coach Jasko Suvalic auch arrivierte Kräfte mit Kirchheimer Feuerwehrmann-Qualitäten wie Bippo Forzano oder Trainer-Wandervogel Gaetano Caruana durch die Gerüchteküche. „Wir wollen mit Bedacht jemanden auswählen, der zu uns passt“, so Butenuth, der von einer positiven Reaktion der Mannschaft auf diese Nachricht berichtet. Demnach waren im Dienstagstraining 16 Mann inklusive einiger A-Junioren.
Just diese Art von personeller Unterstützung aus dem Unterbau hatte Nebih Kadrija bei seinem Abschied bekanntlich bemängelt. Der 37-Jährige war erst vor zwei Wochen als Nachfolger des ebenfalls überraschend zurückgetretenen Armin Ohran vorgestellt worden und hatte für den vermeintlich attraktiven Job seinen bisherigen Verein SF Dettingen verlassen. Beim aufstiegsambitionierten A-Ligisten verfolgt man die Entwicklung rund um den Ex-Coach mit kopfschüttelndem Erstaunen – dennoch stellt sich die Frage, ob Kadrija im Sommer für den übergangsweise eingesprungenen Roland Schumacher übernimmt? „Eine Rückkehr kann ich mir gerade nicht vorstellen“, sagt SFD-Abteilungsleiter Christian Renz. Kadrija selbst will erst mal eine Pause einlegen. „Das ist das erste Mal seit 33 Jahren, dass ich nichts mit Fußball mache“, sagt er, „das muss ich auch mal genießen.“