Weilheimer Landesliga-Fußballer siegen im Spitzenspiel beim SV Ebersbach überlegen 4:0 – Hörsting mit Doppelpack
Wie aus einem Guss​

Fast jeder Schuss ein Treffer: Hoch mit 4:0 (1:0) fegten die Weilheimer Fußballer gestern Abend den SV Ebersbach vom Feld. Der ungefährdete Dreier im Auswärtsspiel bescherte in der Landesliga-Staffel 2 die alleinige Tabellenführung. Übersicht

Ebersbach. Vorsicht war in Ebersbach lange die Mutter der Porzellankiste – anfänglich kochten die Offensivaktionen beiderseits auf Sparflamme. Erst nach 27 Minuten gelang Weilheims Yücel Uluköylü die erste torgefährliche Aktion. Sein Schuss aus gut 20 Metern zischte einen Meter über den Kasten. Jetzt wurde das Spiel turbulenter, und Lennart Zaglauer gelang der Führungstreffer: Nach einer abgefälschten Flanke von Michael Schweizer war sein Kopf(ball) schneller als die Fäuste von Ebersbachs Torhüter Timo Schurr – das 0:1 (39.).

Nach dem Seitenwechsel wollten die Weilheimer das Spitzenspiel früh entscheiden, zeigten viele gefällige Aktionen, drängten – ohne zählbaren Erfolg zunächst. Bis Kai Hörsting kam. Weilheims eingewechselter Angreifer war kaum im Spiel, da zappelte der Ball schon im Netz – Hörsting hatte per Kopf getroffen (68.). Der 2:0-Führungstreffer war die erste Ballberührung des Mannes, den Alexander Hübbe in der 46. Minute für Zaglauer ins Gefecht geschickt hatte – der Trainerfuchs von der Lindach bewies mal wieder den richtigen Riecher.

Nach dem zweiten TSVW-Streich war das Spiel gelaufen. Die Ebersbacher, die sich am glänzend disponierten Innenverteidiger-Duo Kirschmann/Heisig immer wieder die Zähne ausbissen, waren geschockt und blieben unter ihren Möglichkeiten – weil ihnen die starke Gästetruppe keine nennenswerten Möglichkeiten erlaubte. Der seit Wochen überragende Michael Schweizer zum 3:0 (79.) und nochmals Hörsting, der einen Konter abschloss (89.), sorgten letztlich für einen TSVW-Sieg, dessen Höhe selbst die kühnsten TSVW-Optimisten überraschte. Auch Hübbe, sonst kein Freund allzu euphorischer Statements, war diesmal die Zufriedenheit in Person. „Endlich hat meine Mannschaft einmal das umgesetzt, was ich ihr gesagt habe“, freute er sich. Funktionärs-Kollege Dinko Radojevic war dagegen restlos bedient. „Wer keine Zweikämpfe gewinnt, gewinnt auch kein Spiel“, hielt er seinen Spielern fehlenden Einsatzwillen vor.

Friede, Freude, Eierkuchen – noch nie war die Stimmung nach einem ersten Auswärtsspiel der Weilheimer in TSV-Reihen besser gewesen als gestern Abend. Die Jubelgesänge wurden noch lauter, als die Nachricht von Deizisaus 0:1-Niederlage beim TV Echterdingen durchdrang: Damit waren die Limburgstädter in der Landesliga-Staffel 2 plötzlich alleiniger Tabellenführer. In acht Tagen winkt den Rothemden der dritte Saisonstreich: Dann kommt Neckar/Fils-Rivale FC Eislingen zum Schlagabtausch ins Lindachstadion.