Kirchheim. Mehr Sport treiben und gesund bleiben - die guten Vorsätze von Andreas Schmid fürs neue Jahr unterscheiden sich von denen Millionen anderer Menschen nicht. Dafür macht der 50-Jährige aus Ötlingen allerdings all jenen Beine, die den Vorsätzen keine Taten folgen lassen. Nachdem er sich in der lokalen Sportszene bislang vor allem als Videofilmer bei Teckbotenpokal, Sponsoren- und Silvesterlauf einen Namen gemacht hat, geht Schmid nun viral.
Gemeinsam mit dem Wernauer Start-upler David Adolf hat er knapp ein Jahr lang die App „MyHealth“ entwickelt, mit der Vorsätze Wirklichkeit werden sollen. „Eigentlich weiß ja jeder, was gut und richtig wäre, um gesund zu bleiben“, so Schmid, „aber mit der Umsetzung klappt das im täglichen Leben halt nicht immer so.“
Dass er auf dem in Sachen Gesundheitsapps hart umkämpften Markt eine Nische finden kann, hält Schmid durchaus für möglich - vor allem, da in seiner Anwendung Ziele täglich festgelegt und gewichtet werden. So kann der Griff in die Obstschale ebenso zum Ziel werden wie eine selbst auferlegte Zahl zu absolvierender Treppenstufen oder Kniebeugen.
Herausforderung für guten Zweck
Die Idee: Statt vorgegebene Pläne abzuarbeiten oder Trainingsparameter aufzuzeichnen, setzt Schmids App auf den individuell ausgerichteten Charakter. Wer genug Selbstdisziplin hat, um den inneren Schweinehund an die Kette zu legen, kann sich außerdem selbst herausfordern. „Bei so einer Challenge kann man vorher festlegen, dass ein bestimmter Betrag für wohltätige Zwecke gespendet wird, wenn man das Ziel nicht erreicht“, sagt Schmid.
Bleibt nur die Frage, welches Ziel er mit der App, die Android- und iOS-Nutzer seit vergangener Woche kostenpflichtig runterladen können, verfolgt. „Reich werde ich damit bestimmt nicht“, sagt Andreas Schmid, „aber ich könnte mir vorstellen, dass das vor allem für Vereine von Interesse sein könnte.“ Kontakt zum SV Nabern, wo er in den 90er-Jahren als aktiver Kicker am Ball war, sind bereits geknüpft.
Und falls es mit „MyHealth“ nichts wird, hat der findige Tüftler schon das nächste Eisen im Feuer: Schmid hirnt an einer App für Leistungsdiagnostik, die er im Lauf des Jahres an den Start bringen will - wenn das mal kein guter Vorsatz ist. Peter Eidemüller