Saalfelden. Drei Schweizer auf dem Podium. Manuel Fumic schüttelte in Saalfelden verwundert den Kopf. „Das gibt’s nicht.“ Es gab das 2008 schon einmal. In Fumics Reaktion schwang wohl mehr die Frage mit: Wie machen die Schweizer das?
Manuel Fumic konnte jedenfalls auch bei seiner siebten Elite-WM keine Medaille realisieren. Hinterher zeigte er sich nicht wirklich enttäuscht, weil er wohl vorher schon wusste, dass die Form möglicherweise nicht ausreichen würde um eine Medaille zu holen.
Dennoch war Rang drei mindestens bis zur sechsten von acht Runden noch in Reichweite. In der ersten Runde war eine dreiköpfige Spitzengruppe mit dem späteren Weltmeister Nino Schurter, Fabian Giger (beide Schweiz) und Fumic’ Cannondale-Teamkollegen Marco Fontana (Italien) entstanden. Die lag etwa 20 Sekunden vor einer Verfolgergruppe, der auch Manuel Fumic angehörte.
Der verhielt sich auffallend passiv. „Das war der Plan. Ich wollte Kräfte sparen, aber irgendwann hat Absalon auf die Tube gedrückt und ich wollte dagegen halten. Dabei habe ich ein bisschen überdreht und ich musste mein Tempo fahren“, analysierte Manuel Fumic. Absalon fuhr noch auf den vierten Platz nach vorne. Die Entscheidung über die Medaillen fiel in der sechsten Runde. Nachdem Giger bereits zurückgefallen war, musste auch Fontana den neuen Weltmeister Schurter ziehen lassen.
Von hinten rückte Lukas Flückiger auf die zweite Position. Der war von Rang elf gekommen und durch die Verfolgergruppe durchgerauscht. Fumic versuchte kurz an dem Schweizer dran zu bleiben. „Ich habe es versucht, aber ich wollte dann doch mein Tempo fahren. Ich denke, ich habe das Richtige gemacht, weil ich keinen Einbruch hatte. Mehr war heute einfach nicht drin“, kommentierte Manuel Fumic seine Entscheidung Flückiger ziehen zu lassen. Der wurde noch Zweiter vor seinem Bruder Mathias.
Fumic blieb wie bei den Olympischen Spielen nur Rang sieben, aber immerhin war er zwei Positionen besser als vor einem Jahr. Insgesamt war es seine drittbeste WM-Platzierung.
Nino Schurter gelang indes in 1:40:55 Stunden sein zweiter WM-Titelgewinn nach 2009. Er verwies Lukas Flückiger mit 29 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei, dessen Bruder Mathias hatte 51 Sekunden Differenz. Manuel Fumic wies nach 38,3 Kilometern 2:01 Minuten Rückstand auf.
Zum WM-Auftakt hatte Fumic als Schlussfahrer des deutschen Staffel-Quartetts immerhin seine zweite WM-Medaille im Team gewinnen können.
Bei Christian Pfäffle (MTB Teck) war es am Freitag im U23-Rennen nicht nach Wunsch gelaufen. So kurbelte er in den ersten beiden Runden um Position 30 herum und kam nicht vorwärts. „Ich bin irgendwie halt so dahin gefahren, ohne Motivation“, versuchte er seine Renn-Befindlichkeit zu erklären. Erst in der dritten Runde lief es besser. Für einen großen Sprung im Ranking reichte es allerdings nicht mehr. Platz 24 war es am Ende, 5:51 Minuten hinter dem Sieger Ondrej Cink aus Tschechien (1:19:40 Stunden). Zufrieden war Pfäffle (19) damit nicht, hatte er doch während der Saison bessere Resultate eingefahren. „Ich bin froh, dass die Saison jetzt zu Ende geht.“