Wolfschlugen. Für den VfL Waiblingen war es nach 2004 der zweite Pokalerfolg, der zugleich die Qualifikation für die erste Runde um die deutsche Amateur-Pokalmeisterschaft am 11. Januar bedeutete. Voraussichtlich in Pforzheim sind die Pokalgewinner der Verbände in Baden (HSG Ettlingen/Bruchsal oder SG Pforzheim/Eutingen) und Südbaden (TV Willstätt) die Gegner der Württemberger. Mit dem Erfolg am Sonntag in Wolfschlugen beerbt der VfL Waiblingen den Vorjahressieger TSB Horkheim, der zuletzt viermal in Folge (2011 bis 2014) den Pott geholt hatte. Der Drittligist darf durch den neuen Pokalmodus nicht mehr auf Landesverbandsebene antreten.
Bevor HVW-Präsident Hans Artschwager nach dem Schlusspfiff den Pokal überreichen konnte, hatten sich vor allem in der ersten Halbzeit beide Finalgegner nichts geschenkt, Ruppigkeiten und versteckte Fouls prägten das Geschehen auf dem Spielfeld. Beim 8:4 nach 18 Minuten schienen die Gastgeber auf dem richtigen Weg zu sein, doch vor allem die Routiniers des VfL brachten ihre Mannschaft wieder heran und bis zur Pause sogar mit 13:12 in Front. Nach Wiederanpfiff verlor der Gastgeber dann völlig den Faden und geriet schnell mit vier Treffern in Rückstand (12:16/35.). Waiblingen verteidigte seinen Vorsprung und führte stellenweise sogar mit sieben Toren (23:16./45.). Der Südgruppen-Spitzenreiter der Württembergliga hatte am Ende nichts mehr zuzusetzen und konnte nur noch zum 24:27-Endstand verkürzen.
Das erste Halbfinale zwischen dem TSV Wolfschlugen und der Neckarsulmer Sport-Union war am Morgen eine klare Sache für die „Hexenbanner“ gewesen. Sie lagen gegen den Elften der Württembergliga Nord von Beginn an in Front und qualifizierten sich nach einer 15:10-Halbzeitführung mit einem 37:23-Sieg problemlos für das Endspiel. Als klarer Favorit tat sich der VfL Waiblingen im zweiten Semifinale in der ersten Viertelstunde mit dem Außenseiter aus der Landesliga, dem TSV Bönnigheim (Fünfter der Staffel 1), ziemlich schwer. Nach dem 7:6 (15.) schien die Begegnung den erwarteten Verlauf zu nehmen (Halbzeit 19:13), doch Bönnigheim kämpfte sich bis zur 52. Minute auf 22:24 heran, ehe Waiblingen mit dem 28:24 den Einzug ins Finale perfekt machte.
Durch den neuen Modus ist der HVW-Pokalsieger ab sofort nicht mehr automatisch für die erste Runde im DHB-Pokal qualifiziert, sondern muss zunächst eine „Deutsche Amateur-Pokalmeisterschaft“ ausspielen. Die Pokalsieger der 22 Landesverbände ermitteln in vier Qualifikationsturnieren am 11. Januar und einer ersten Hauptrunde am 21. und 22. Februar vier Teams, die ihrerseits in zwei Halbfinalspielen im März aufeinandertreffen. Die beiden Sieger bestreiten dann am 10. Mai im Rahmen des DHB-Final-Four-Turniers in Hamburg das Endspiel.