Handball: Lenningen verliert knapp in Stuttgart
Wieder geht
die Puste ausSpielstenogramm

Hängende Köpfe bei den Bezirksligahandballern der SG Lenningen: Trotz 30:27-Führung zehn Minunten vor Spielende verlor die Wöller-Sieben bei TuS Stuttgart 33:35. Ausschlaggebend war die Rückraumdominanz der Gastgeber.

Stuttgart. Wie schon so oft in dieser Saison war die SG die Mannschaft der ersten 30 Minuten. Sie führte beim Seitenwechsel 20:16. Aber dann zeigte es sich, sobald Trainer Klaus Wöller Auswechselungen vornahm, kam es zu Einbrüchen. Bei der TuS waren es zwei Spieler, die Lenningen nicht in den Griff bekam: Tobias Rode und Matthias Nösner. Beide warfen zusammen 20 Tore. Gegen ihre starke Physis und variab­le Wurftechnik hatte die SG-Abwehr keine Mittel. Den Zeiten, wo ein „Wadenbeißer“ à la Jochen Renz solche Wurfkanonen neutralisiert hat, trauert man hinterher – Renz sitzt mittlerweile bekanntlich als Co-Trainer auf der Lenninger Bank.

Gegen die körperlich überlegenen Gastgeber hatte Lenningen in den letzten zehn Minuten enorme Schwierigkeiten, sein Angriffsspiel zu forcieren und kam dadurch nicht mehr zu Abschlüssen. Vielleicht wäre noch ein Remis möglich gewesen, wenn Jan Lamparters Lattenkracher in der 59. Minute den Weg ins Netz gefunden hätte. Da lag die SG 33:34 zurück, um dann im Gegenzug hilflos zusehen zu müssen, wie Tobias Rode die rechte Abwehrseite austanzte und zum 35:33-Endstand traf.

Bis zur 10. Minute war das Spiel offen, Jan Lamparter hatte zum 5:5 ausgeglichen. Keine vier Minute später lag die SG 6:10 zurück. Klaus Wöller nahm eine Auszeit – mit Erfolg: Ricki Austen und Oliver Ringelspacher glichen zum 13:13 aus. Noch stärker wurde der Angriffsdruck, als Timo Haid auf der rechten Seite ins Spiel kam. Er hinterließ bei TuS-Torhüter Alexander Gnädig Fragezeichen. Kein Wunder, dass TuS-Trainer Costica Neogue eine Auszeit nahm, von der die Stuttgarter jedoch wenig profitieren konnten. Besser die SG. Aus brauchbarem Passspiel in der Nahwurfzone folgten Tore von Christoph Wald, Oliver Ringelspacher und Ricki Austen. Erst in der 26. Minute wagte Klaus Wöller den ersten Wechsel. Für Jan Lamparter kam Sven Timar. Der, kaum eine Minute im Spiel, erhielt eine Strafzeit – nicht zum ers­ten Mal lösten die Schiedsrichter heftige Proteste in beiden Fanlagern aus. Dass die SG trotz Unterzahl eine 20:16-Führung in die Pause nehmen konnte, spricht für ihre gute Moral.

Diese knackste auch nicht an, als sich die Gastgeber auf 21:22 (36.) heranarbeiteten. Nach dem 27:27 (46.) hatte Lenningen einen Lauf, Austen und Haid warfen die Blauen 30:27 (50.) nach vorne. Doch das „blaue Wunder“ blieb aus. Auch deshalb, weil der SG die Kraft ausging. Es wurde hektischer. Haid musste auf die Strafbank. Beim 32:31 (54.) und 33:32 (56.) lag die SG noch vorn. Klaus Wöller nahm nach Nösners 34:33 (58.) eine Auszeit. Lenningen konnte jedoch nicht mehr gegensteuern und kassierte damit die sechste Saisonniederlage.döl