Kirchheim. Nach vier Siegen in Folge (2:0 gegen den TSV RSK Esslingen, 7:1 GSV Dürnau, 3:2 gegen den TSV Köngen, 2:1 beim TV Nellingen) war der VfL Kirchheim II eigentlich auf dem besten Wege, doch noch den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Nun gab es aber erneut einen Punktabzug. Im Spiel beim GSV Dürnau am 1. Mai (7:1) hatte sich VfL-Spieler Moubaroukou Yacoubou von den A-Junioren nicht korrekt ausweisen können. „Es lag nur ein Ausweis von seinem Heimatland Ghana vor“, weiß VfL-Trainer Andreas Gerstenberg. Danach lief im Bezirk Neckar/Fils das sportliche Gerichtsverfahren an. „Mein Fehler“, sagt Gerstenberg. Der Kirchheimer Übungsleiter war davon ausgegangen, dass ein Verbundpass mit Lichtbild im Zweifelsfall zur Identifizierung seines Spielers ausreichen würde. Doch die Statuten fordern einen amtlichen Lichtbildausweis.
Inzwischen ist das Sportgerichts-urteil gesprochen: Dem VfL II werden die Punkte aus der Partie in Dürnau aberkannt, die 7:1-Siegwertung wird in eine 0:3-Niederlage umgewandelt, der VfL Kirchheim erhält 100 Euro Geldstrafe und Spieler Yacoubou wird für zwei Wochen gesperrt (zwischen dem 20. Mai und 3. Juni), wobei die Sperre für maximal zwei Pflichtspiele gilt. Schlimmer ist allerdings, dass der VfL II jetzt nur noch 26 Punkte auf dem Konto hat und auf den drittletzten Tabellenplatz zurückfiel.
Für das anstehende Spiel beim TSV Wäldenbronn-Esslingen kann Gerstenberg nur auf ganz wenige Anleihen aus der ersten Mannschaft rechnen, denn das Verbandsligateam spielt zeitgleich beim VfB Neckarrems. Dazu muss er auf seinen Abwehrchef Giuseppe de Vivo verzichten. Der 23-Jährige zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu und fällt für den Rest der Saison aus. So wird es schwer fallen, die Siegesserie in Esslingen auszubauen. Allerdings wären drei Zähler nach dem jüngsten Punktabzug dringende vonnöten.
Derweil hatte der AC Catania am Mittwoch Hauptversammlung, doch nur 22 Mitglieder waren anwesend. Abteilungsleiter Pasquale Martinelli schenkte den Versammelten reinen Wein ein. „Wenn wir absteigen, kann es sein, dass wir keine Mannschaft mehr zusammenbekommen. Uns kann es genauso ergehen, wie dem TSV Notzingen vor einem Jahr“, sagte er. Eine Fusion mit dem VfL Kirchheim schloss Martinelli endgültig aus. Dass es Catania nach der donnerstäglichen 1:3-Niederlage beim TSV Wäldenbronn-Esslingen noch gelingt, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, daran glauben nur noch die wenigsten Optimisten. Denn am heutigen Samstag ab 15.30 Uhr spielt die Mannschaft gegen den Tabellenführer TSV Köngen: Die 20. Niederlage im 30. Bezirksligaspiel droht. Ganz chancenlos sieht Martinelli sein Team allerdings nicht: „Warum soll uns nicht auch gelingen, was der VfL II bereits geschafft hat“. Die VfL-Zweite hatte den TSV Köngen vor Wochen überraschend mit 3:2 bezwungen.
Vor einer lösbaren Aufgabe steht der Tabellenzweite FV 09 Nürtingen im Heimspiel gegen den VfB Oberesslingen/Zell. Sollte Catania den Sensationssieg landen, könnten die Nürtinger wieder auf den ersten Tabellenplatz zurückkehren. Bei sieben Punkten Rückstand hat der 1. FC Eislingen nur noch minimale Chancen im Aufstiegskampf. Beim Tabellenvierten TV Nellingen zählt deshalb nur ein Sieg.
Zu einem Abstiegsduell kommt es zwischen den beiden Aufsteigern SG Eintracht Sirnau (29 Punkte) und FV Vorwärts Faurndau (27). Beide Teams brauchen jeden Zähler. In der Partie zwischen dem 1. FC Donzdorf und dem FV Neuhausen geht es nur noch um die sprichwörtliche goldene Ananas.