Türk SV Donzdorf gegen VfL Kirchheim – wie Bayern und Dortmund in der Bundesliga duellieren sich an diesem Wochenende Tabellenführer und erster Verfolger in der Bezirksliga Neckar/Fils um den Platz an der Sonne. Im Schatten dieses Gipfeltreffens versuchen drei andere Teckteams ihren jüngsten Aufwärtstrend fortzusetzen.
Der VfL geht mit einem Punkt Rückstand (53:54) in dieses Knackspiel. In Wirklichkeit hinkt der VfL aber schon sieben Punkte hinterher, weil er wegen diverser Corona-Ausfälle zwei Spiele weniger ausgetragen hat. Nur ein Sieg würde den Kampf um den direkten Aufstiegsplatz in die Landesliga wieder spannend machen.
Das sah in der Vorrunde noch ganz anders aus. „Blau“ war die Erfolgsfarbe der Liga. Türk SV spielte lange eine untergeordnete Rolle und wies am zehnten Spieltag nach einer 1:5-Schlappe in Kirchheim sieben Zähler Rückstand auf den VfL auf. Nach dem Trainerwechsel zu Benjamin Bilger wendete sich bei den Donzdorfern das Blatt zu ihren Gunsten. Nun sind sie schon seit neun Spielen ungeschlagen und gelten als klarer Titelfavorit. „Eine erfahrene, qualitativ hochwertige Mannschaft, in der jeder Landesliga spielen kann. Wenn die nicht aufsteigen, ist etwas schief gelaufen“, meint Max Pradler, in der Torjägerliste mit 24 Treffern Zweiter hinter Donzdorfs Tarik Serour (25).
Für den VfL ist die Meisterschaft nach der heftigen Berg- und Talfahrt in der Rückrunde kein Thema mehr. Wohl aber bleibt Platz zwei das Ziel, die Relegation. Darüber herrschte Zuversicht bei einer internen Aussprache der Mannschaft unter der Woche. Fußballchef Marc Butenuth: „Wir reden nicht mehr vom Titel. Unsere junge Mannschaft steckt in einem Entwicklungsprozess und wir geben ihr die Zeit dafür.“
Weilheim: Vierter Sieg in Folge?
Beim VfL Kirchheim hat Uwe Heth nach eigener Aussage einst als Spieler in der Oberliga seine schönsten Fußballjahre erlebt. Jetzt genießt er seinen Lieblingssport als Erfolgstrainer des TSV Weilheim noch bis Saisonende. Drei Siegen in Folge soll morgen der vierte gegen Schlusslicht und So-gut-wie-Absteiger Rechberghausen folgen. Seine „Taktik“ für das Heimspiel: „Den Gegner schnell zu Boden bringen und nicht mehr aufstehen lassen.“ Das sollte auch ohne Yildirim klappen, der hat ein dickes Knie.
Jesinger wollen nachlegen
Komplett ist das Aufgebot des TSV Jesingen gegen den TV Nellingen. Nach dem 2:0-Coup gegen den VfL Kirchheim vergangenen Sonntag soll der nächste Dreier her. Trainer Stefan Haußmann: „Unser Aufwärtstrend ist unverkennbar. Der Sieg im Derby war der Knotenlöser. Mit der Superleistung haben wir uns selbst belohnt.“
Personalsorgen bei der SGEH
Dagegen muss SGEH-Kollege Christian Mirbauer den Ausfall einiger wichtiger Leistungsträger beklagen. Torjäger Dennis Oswald fällt mit Innenbandschaden am Knie für den Rest der Saison aus. Ferner fehlen gegen FV Neuhausen Sascha Gökeler mit Bänderriss, Marco Parrotta mit einer Handgelenksfraktur und Florian Lenuzza aus privaten Gründen. Beim Gegner ist Josip Colic wegen einer Knöchelverletzung nicht dabei. Zuletzt fünf sieglose Spiele der SGEH, aber ein verdienter Auswärtspunkt in Nellingen – die abstiegsbedrohten Älbler stehen weiter unter Erfolgszwang.