Uvalde. Angesichts einer sich anbahnenden Gewitterlage stellte sich den 26 Piloten der Offenen Klasse
bei der Segelflug-Weltmeisterschaft diese Frage: Früh oder spät abfliegen? Der Wolf-Hirth-Pilot Holger Karow entschied sich für die erste Möglichkeit – und hatte Pech: Für ihn reichte es auf Quintus M nur zum zehnten Tagesplatz. Karow hatte auf den Wettbewerbsmeteorologen vertraut, der eine frühe Gewitterbildung rund um Uvalde prognostiziert hatte. Doch schon während des Fluges wurde die Unwetterwarnung von der Wettbewerbsleitung wieder aufgehoben.
Des einen Leid, des anderen Glück: Michael Sommer, der spät startete, flog mit 159,2 km/h auf Tagesplatz eins und ist in der Gesamtwertung jetzt Dritter. Tassilo Bode zischte mit 158,0 km/h als Tageszweiter über die Ziellinie – der deutsche Doppelsieg war perfekt. Ein Podestplatz ist auch für Karow weiterhin möglich. 214 Punkte fehlen ihm derzeit zur Bronzemedaille. Sein Rückstand auf den führenden Laurent Aboulin beträgt jetzt 415 Zähler. Karow rangiert auf Platz elf.
Trotz der Führung kann sich der Franzose in punkto Titelgewinn noch längst nicht sicher sein. Erstens liegt die Spitze eng beieinander, zweitens purzelt in Uvalde fast jeden Tag ein Favorit von der Wolkenrennstraße. Die Chance für Karow liegt in einem starken Schlussfinish: Noch acht Flugtage sind in Uvalde angesetzt.
Offene Klasse, 5. Wertungsflug: 1. Michael Sommer, Deutschland, EB 29, 159,2 km/h, 2. Tassilo Bode, Deutschland, Quintus M, 158,0, 3. Dick Butler, USA, Concordia 157,5, 10. Holger Karow Deutschland Quintus M 147,1/848.
Gesamtwertung: 1. Laurent Aboulin, Frankreich, Quintus M, 4 760 Punkte, 2. Bruce Taylor, Australien, JS1-C 4 712, 3. Michael Sommer, Deutschland, EB 29 4 559, 5. Tassilo Bode, Deutschland, Quintus M 4 530, 11. Holger Karow, Deutschland, Quintus M, 4 345.