Mountainbike-Weltspitze kämpft in Albstadt mit Regen und Kälte
WM-Test im tiefen Schlamm

Mountainbike-Profi Manuel Fumic hat beim Bundesliga-Rennen in Albstadt Rang neun belegt. Christian Pfäffle landete in der U 23-Kategorie auf dem gleichen Platz. Regen und Kälte setzten den Fahrern im Weltklasse-Feld auf der Alb diesmal kräftig zu.

Albstadt. Man kann Manuel Fumic nicht vorwerfen, dass er lustlos ins Rennen gegangen wäre. An zweiter Stelle, sechs Sekunden hinter dem Schweizer Mathias Flückiger, kam der Kirchheimer aus der ersten Runde, zehn Sekunden vor der Verfolgergruppe. Doch dann begann der tiefe Schlammboden das Feld zu selektieren. Olympiasieger Jaroslav Kulhavy (Tschechien) hatte schon in der ersten Runde Schwierigkeiten mit der Schaltung und fiel chancenlos zurück. Auch Manuel Fumic, der bekannt dafür ist, dass er in Schlammrennen regelmäßig Schwierigkeiten hat, rutschte auf Platz fünf und verlor weiter an Boden. Er fühle sich bei solchen Bedingungen in den Abfahrten einfach nicht so sicher. „Ich treffe die Linie nicht richtig“, meinte Fumic hinterher.

Das letzte Risiko wollte keiner der Topfahrer sechs Tage vor der Weltmeisterschaft in Saalfelden eingehen. In der dritten Runde fiel Fumic auf Rang neun zurück, den er bis zum Schluss dann hielt. Die Wettkampf-Kommissare hatten auf Intervention der Profi-Teams entschieden, aufgrund des Wetters nur vier Runden fahren zu lassen, eine weniger als die U 23-Fahrer und die Junioren. Die Strecke war völlig aufgeweicht, die Flachpassagen auf der Wiese eine Quälerei und die Abfahrten kaum kalkulierbar. Nach zwei Runden war bei allen Fahrern das Profil der Reifen völlig zugesetzt. Schlamm an Schaltwerken und auf Ketten sorgte dafür, dass sich so manches Rad überhaupt nicht mehr drehte.

Am besten kam Lukas Flückiger mit den Bedingungen zurecht. Der Schweizer, ein ausgewiesener Schlechtwetter-Könner, siegte nach 1.01,38 Stunden mit 36 Sekunden Vorsprung auf seinen Bruder Matthias und 1,01 Minuten vor Julien Absalon (Frankreich). Fumic hatte 3,30 Minuten Rückstand und war als Neunter bester Deutscher, sechs Sekunden vor Europameister Moritz Milatz (Freiburg), dem solche Bedingungen eigentlich viel mehr liegen. „Ich bin gut in Form, für die WM passt das“, war Fumic zufrieden.

Das gilt auch für Christian Pfäffle (MTB Teck). Der Neuffener in Diensten des Schwarzwälder Rothaus-Poison-Teams bestritt sein erstes Rennen seit dem Weltcup in Val d’Isère Ende Juli. Er hatte sich nach einem mittelmäßigen Start auf Rang acht positioniert und war erst im Zielsprint vom Schweizer U 23-Meister Matthias Stirnemann verdrängt worden. 5,40 Minuten Rückstand auf den Schweden Olof Jonsson (1.20,39 Stunden) wurden notiert. „Es kann schon sein, dass das Trainingslager noch nachwirkt. Aber ich denke, bis zum WM-Rennen wird das passen“, meinte Pfäffle, der hinter Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt, 3.) und Marcel Fleschhut (Mosbach, 7.) immerhin drittbester Deutscher war.

Mountainbikerin Katja Hoffmann aus Ebersbach fuhr bei den Juniorinnen als Zwölfte ins Ziel. Hoffmann, die für den TSV Weilheim startet, kämpfte sich im internationalen Feld durch den Kurs und lag nach drei Runden 22,51 Minuten hinter der EM-Dritten Sofia Wiedenroth (Sigmarszell, 1.03,58).