Lokalsport
Wochenende der verpassten Chancen

Mountainbike Ein Defekt kostet Luca Schwarzbauer den möglichen ersten Weltcup-Sieg. Der Zuversicht aufs letzte Rennen tuts keinen Abbruch. Von Armin Küstenbrück

Für Mountainbiker Luca Schwarzbauer war der vorletzte Weltcup der Saison im US-amerikanischen Snowshoe ein Wochenende der verpassten Chancen: Am Freitagabend hatte er die Gelegenheit verpasst, sich vorzeitig den Shorttrack-Gesamtweltcup zu sichern, als Hauptkonkurrent Jordan Sarrou im letzten Anstieg an dem Reuderner vorbeizog.

Am Sonntag dominierte Schwarzbauer zunächst scheinbar nach Belieben das Rennen, bis er sich in der drittletzten von acht Runden die Flanke des Reifens aufschlitzte und beim anschließenden Laufradwechsel in der Technischen Zone so viel Zeit verlor, dass ein Podiumsplatz in weite Ferne rückte. „Ich hätte heute gewinnen können“, ist sich Schwarzbauer sicher: „Die Beine waren top, der Kurs kam mir entgegen.“

Entsprechend enttäuscht war er, als Elfter ins Ziel kam, 43 Sekunden hinter dem 30-jährigen Tagessieger Jordan Sarrou (Siegerzeit: 1.18,38 Stunden), der in Snowshoe seinen ersten Elite-Weltcup über die olympische Distanz gewinnen konnte.

Vier Runden lang hatte Schwarzbauer das Feld in dem Skiort auf 1400 Metern über dem Meeresspiegel angeführt. Ein erster Ausreißversuch zusammen mit dem Briten Thomas Pidcock sowie den beiden Franzosen Victor Koretzky und Jordan Sarrou scheiterte zwar, doch der zweite, zusammen mit Sarrou, schien von Erfolg gekrönt zu sein: Zusammen hatten sie schon über zehn Sekunden auf die große Verfolgergruppe herausgefahren.

Doch dann passierte das Malheur. Schwarzbauer verlor viel Zeit, viele Plätze und den Anschluss zur Spitzengruppe. „Als 16. oder 17. ging ich wieder ins Rennen, und hatte rund 50 Sekunden verloren“, beschrieb Schwarzbauer die Situation. Aber er gab nicht auf, kämpfte weiter und erreichte so am Ende den elften Platz. „Das heute war natürlich maximal bitter. Aber ich werde die Chance zu einem anderen Zeitpunkt erneut bekommen“, schaut Schwarzbauer gewohnt zuversichtlich in die Zukunft: „Und dann wird der Sieg umso schöner sein.“

Die nächste Chance wird das Weltcup-Finale kommendes Wochenende im kanadischen Mont Sainte Anne sein, 30 Kilometer nördlich von Quebec City. Dort kann er sich am Freitagabend zum Weltcup-Gesamtsieger im Shorttrack krönen – und am Sonntag auf dem Traditionskurs am St.-Lorenz-Strom erneut um seinen ersten Weltcup-Sieg über die olympische Distanz kämpfen.

Böhm happy

Zuvor hatte Kira Böhm aus Weilheim im Rennen der U23 mit dem zehnten Platz überzeugt. „Mein Ziel war Topten, darüber bin ich sehr glücklich.“ Nach 1.17,30 Stunden hatte sie im Ziel 6,41 Minuten Rückstand auf Samara Maxwell (Neuseeland). „Bis zur letzte Runde habe ich mich echt stark gefühlt, aber dann haben die Beine zugemacht und konnte nicht mehr ganz so schnell fahren.“

In der Gesamtwertung liegt sie vor dem letzten Rennen am Wochenende in Mont Sainte Anne auf dem zwölften Platz.