Lokalsport
Zielmarken in weiter Ferne

Fußball-KreisligaA Die TG Kirchheim und den TSV Weilheim II können nur noch Siegesserien vor dem Abstieg retten. Am Sonntag könnten Hoffnungen platzen. Von Reimund Elbe

Das 2:5 des SV Nabern am Donnerstag gegen den TSV Grafenberg (der kurz zuvor Trainer Iosif Toulkeridis vom Amt entbunden hatte) war nicht nur bitter für das Mittelfeld-Team vom Oberen Wasen. Noch viel unangenehmere Folgen hat der Grafenberger Triumph für die TG Kirchheim und den TSV Weilheim II. Der Abstand auf den Relegationsplatz vergrößert sich durch den Grafenberger Husarenritt auf sieben (TG) beziehungsweise neun Punkte (TSVW). Für Kirchheimer wie Weilheimer herrscht vor den kommenden Heimpartien folglich noch mehr der Zwang zum Siegen.

Für die Turngemeinde ist das Heimmatch gegen den Tabellenletzten die erste Partie nach der Trennung von Spielertrainer Israfil Kilic. Der ruhmreiche Turnerbund Neckarhausen – einst in der Zweiten Amateurliga und der Landesliga beheimatet – taumelt dem Abstieg in die Kreisliga B entgegen und hatte auch zuletzt kein Glück. „Eigentlich waren wir gleichwertig“, erinnert sich TB-Sprecher Gerhard Brodbeck mit Zähneknirschen an die 1:4-Heimniederlage vergangenen Sonntag gegen den TSGV Großbettlingen. Auch zuvor hätte der TB oft auf Augenhöhe agiert. Der Absturz in die unterste Spielklasse des Bezirks rückt näher. Bei der TG hofft Abteilungsleiter Okan Elmas derweil auf neue Impulse nach dem Trainerwechsel. Canan Karahan führt Regie und steht dabei vor einer gewaltigen Mission. Mindestens 18 Punkte aus den restlichen acht Partien müssen wohl her, um den Abstieg zu verhindern.

Für die Weilheimer „Zweite“, Tabellenvorletzter und zwei Punkte weniger auf dem Konto als die Turngemeinde, herrscht vor dem Spiel gegen Germania Schlaitdorf eine zentrale Frage vor: Wird für die Begegnung ausreichend Personal zur Verfügung stehen? Beim jüngsten Auswärtsspiel in Nürtingen rückte das Team von Robert Walter mit nur einem Ersatzspieler an. Von den restlichen sieben Partien müssten die Weilheimer wohl fast schon alle gewinnen, um noch eine Minimalchance auf den Ligaverbleib zu haben.

Selbst den größten Optimisten im Team fehlt dafür im Moment die Fantasie. Auch, weil mit Germania Schlaitdorf zugleich eine Mannschaft anrückt, die wenige Monate vor der Verschmelzung der Fußball-Abteilung mit dem TSV Altenriet unbeschwerten Spaßfußball anbietet. Die jüngsten Empfehlungen: Ein 6:1 gegen die TG Kirchheim vergangenen Sonntag sowie vorgestern ein 2:1 gegen den TSV Raidwangen. „Wir wollen noch einen Platz unter den ersten Sechs in der Tabelle erreichen“, setzt Schlaitdorfs Sprecher Philipp Zizelmann die Zielmarke grob an. Besonders werden die Weilheimer auf Tobias Bartels achten, den Sechs-Tore-Mann beim Schützenfest gegen die TG und 1:0-Schütze beim Sieg gegen Raidwangen.

Der am Donnerstag gegen den TSV Grafenberg so schwer gebeutelte SV Nabern darf schon wieder auf dem Oberen Wasen ran. Der FV 09 Nürtingen kommt und damit eine Mannschaft, die sich in der Nähe der unmittelbaren Abstiegszone bewegt. Deren jüngste Empfehlung dürfte die Naberner aufhorchen lassen. Der Ex-Landesligist besiegte vergangenen Sonntag den TSV Grafenberg mit 4:2, also jenes Team, dem die Naberner vorgestern so sang- und klanglos unterlegen waren. „Glück und Wille waren für den Sieg entscheidend“, betont FVN-Coach Vincenzo Pellegrino.

An der Tabellenspitze dürfte das Feld morgen wieder enger zusammenrücken. Der am Donnerstag in Altdorf erfolgreiche Spitzenreiter TSV Oberboihingen (nun 64 Punkte) pausiert morgen. Eine Gelegenheit für die Verfolger Türkspor Nürtingen (60 Punkte, in Grafenberg) und TSV Harthausen (58, gegen Grötzingen) näher heranzukommen.

 

Doppelschlag setzt den SVN matt

Der SV Nabern hat sein Nachholspiel gegen den TSV Grafenberg am Donnerstag überraschend mit 2:5 verloren „Meine Laune ist im Keller“, ärgerte sich Trainer Marco Kunze. Obwohl seine Mannschaft kein so schlechtes Spiel gemacht hatte, stand man am Ende mit leeren Händen da. „Die Partie hätte genauso gut in die andere Richtung laufen können. Wir hatten genug Möglichkeiten“, so Kunze.
Knackpunkt einer ausgeglichenen Begegnung war ein Grafenberger Doppelschlag zum 4:2 innerhalb von nur zwei Spielminuten kurz nach dem Seitenwechsel. „Davon haben wir uns nicht mehr erholt. Der TSV Grafenberg hat verdient gewonnen“, musste Kunze am Ende neidlos anerkennen.
Die Naberner Tore erzielte Benjamin Schubert, beide per Foulelfmeter (7., 16.). Für den TSV Grafenberg trafen Johannes Volk (4., 21., 48.), Fabian Kittelberger (50.) und Justin Ezewele (61.). kdl