Eine gute Ausgangslage hatte die erste Kirchheimer Mannschaft in der 3. Bundeliga Süd mit dem vierten Tabellenplatz. Doch von den acht Turnerinnen konnten krankheitsbedingt in Esslingen-Weil nur fünf an die Geräte. Nele Rüping, Theresa Lamprecht und Nele Gneiting fehlten. So galt es für Mia Blum, Henrietta Schäfer, Laura Brändle und Diana Franz zusammen mit Mysteri Hill die Kohlen aus dem Feuer zu holen.
VfL-Teamälteste war in Esslingen Mysteri Hill. Einen Tag vor ihrem 19. Geburtstag turnte sie genau 42 Punkte. Am Stufenbarren brachte sie ihre Übung wie geplant durch. Eigentlich wollte sie dann am Schwebebalken eine Akrobatikverbindung turnen, die ihre Übung um einen halben Punkt aufwerten würde. Das wollte nicht gelingen, dennoch standen 11,50 Punkte auf der Anzeigetafel. Ihre Bodenübung war ausdrucksstark und die wertigste im VfL-Team. Der Sprung ist für Mysteri Hill nicht das Lieblingsgerät. Dennoch stellte sie sich der Herausforderung, Nele Rüping zu vertreten. Trotz eines Sturzes kam sie auf die höchste Gesamtwertung für die Kirchheimerinnen.
Diana Franz hätte wohl gerne Nele Gneiting den Startplatz am Stufenbarren überlassen, als Nachrückerin hatte Franz hier einen schlechten Start, zeigte dann aber ihre Klasse. Am Boden und Sprung überzeugte sie jeweils als Mannschaftsbeste und konnte auch am Schwebebalken mithalten.
Laura Brändle hatte ihr persönliches Ziel, im Vierkampf die 40,50 Punkte zu erreichen gepackt. Mit dem besten Vierkampf ihrer Laufbahn und 40,75 Punkten steuerte sie vor allem am Schwebebalken und Stufenbarren wertvolle Punkte bei.
Drei Wochen vor dem Bundesligawettkampf hatten die 13-jährigen Mia Blum und Henrietta Schäfer in Esslingen-Berkheim auf dem Podium beim Deutschlandpokal gestanden. Nun in Esslingen-Weil hätte sich Mia Blum nochmals so einen Wettkampf gewünscht. Mehr Standhaftigkeit hätte sie sich sicherlich am Schwebebalken und Sprung gewünscht. Gut lief es am Boden und noch viel besser am Stufenbarren. Mit Flugteil und einem schwungvollen Vortrag entlockte sie dem Kampfgericht die zweitbeste Stufenbarrenwertung von 10,20 Punkten in der gesamten 3. Liga an diesem Tag.
Das Paradegerät von Henrietta Schäfer ist der Schwebebalken, doch ein Flüchtigkeitsfehler beim freien Überschlag führte zur Übungsunterbrechung. Die jüngste im Team trug an allen Geräten zur Teamwertung bei.
Grund zu feiern hatten die fünf als jüngstes und kleinstes Drittligateam Stand gehalten zu haben und den vierten Platz zu bestätigen. Die Einzelwertungen von Mysteri Hill (7. Platz), Mia Blum (10.), Henrietta Schäfer (12.), Laura Brändle (13.) und Diana Franz (16.) lassen ebenfalls hoffen.
Der TSV Unterföhring (175,80 Punkte) wurde seiner Favoritenrolle als Tagessieger und Aufsteiger gerecht. Platz zwei ging an das Turnteam Schwaben (171,25) vor dem TV Wetzgau (170,10) und dem VfL Kirchheim (168,25) Es folgte die TSG Balingen (166,00), SV Hülben( 164,80) und der TV Kempten (162,90). Für Schlusslicht KSV Hoheneck (156,70) war der Abstieg nicht mehr abzuwenden.
Der Unterbau überzeugt
Die Regionalligamannschaft war zuvor in der Gesamtwertung von Platz fünf auf vier geklettert. Die Grundlage hierfür legten sie ausgerechnet am Startgerät Schwebebalken – 39,65 Punkte bedeuteten das beste Saisonergebnis an diesem Gerät. Sophie Stiffel entlockte dem Kampfgericht 10,50 Punkte. Nach einem Auslandsaufenthalt kehrte Gioia Herzog zum Saisonabschluss mit einer fehlerfreien Übung und der zweithöchsten VfL-Wertung am Balken zurück ins Team. Nur einen einzigen Sturz hatte das Kirchheimer Quintett in diesem Gerätedurchgang zu kompensieren.
Mit dem Schwung vom Schwebebalken ging es an den Boden. Den Glanzpunkt setzte Vierkämpferin Alicia-Marina Heim mit 11,25 Punkten. Damit war sie nicht nur VfL-Beste, sondern auch zweitbeste Bodenturnerin des Regionalligatages. Hannah Schweiss und Rhianna Paduraru sorgten für die weiteren Zehner-Wertungen.
Am Sprung konnten alle Turnerinnen aus der Teckstadt auf gute Trainingsleistungen zurückgreifen. In ihrer ersten Ligasaison hatte Maya Neps nach dem Bodenturnen einen weiteren Auftritt am Sprung. Gioia Herzog holte bei ihrem zweiten Geräteeinsatz zusammen mit Rhianna Paduraru und Alicia-Marina Heim die Punkte für den VfL. Hannah Schweiss knackte gar die Zwölf-Punktemarke.
Für den Stufenbarren hatten sich Sophie Stiffel, Clara Kieber und Hannah Schweiss aufgestockte Übungen vorgenommen. Eine sichere Bank am Stufenbarren über die ganze Saison hinweg war Alicia-Marina Heim. Dies stellte sie in Esslingen erneut unter Beweis. Große Schwierigkeiten hingegen hatte Rhianna Paduraru. Grund zur großen Freude gab im Anschluss Clara Kieber, deren neue Übung besser nicht sein konnte. Ein neues Flugteil, den Paksalto, wollte Sophie Stiffel zeigen, der Übergang in die Kippe gelang jedoch nicht und brachte große Punktabzüge. Zuletzt war es an Vierkämpferin Hannah Schweiss, neu Gelerntes zu präsentieren. Die Premiere gelang und brachte ihr die höchste Teamnote ein. Auch im Einzelergebnis kam Hannah Schweiss (10. Platz) unter die Top Ten, dicht gefolgt von Teamkollegin Alicia-Marina Heim als Elfte.
Nach vier guten Gerätedurchgängen belegte die VfL-Regionalliga Mannschaft den fünften Platz beim letzten Wettkampftag und schließt die Saison auf Platz vier ab. Den Aufstieg in die 3. Bundesliga Süd feierte der TSV Waging unangefochten. Die TS NeckarGym Nürtingen II wurde Zweiter vor TV Spaichingen und der TSG Backnang. Die WKG Gäu Schönbuch bleibt der Regionalliga erhalten und der TSV Wernau konnte am letzten Wettkampftag den Abstieg verhindern. Liga-Nachrücker TV Muggensturm steht als Absteiger fest. mp