Kirchheim. 2011 war für die Männer der VfL Turnabteilung ein äußerst erfolgreiches Jahr: Nachdem im Mai die dritte Oberligameisterschaft in Folge feststand, rückte die erste Mannschaft noch im gleichen Jahr in die 3. Bundesliga Nord nach und es gelang trotz aller Zweifel der Klassenerhalt. An diese Erfolge möchte das Team in der am Samstag anlaufenden Saison anknüpfen. Um 16 Uhr trifft der VfL in der Kirchheimer Raunersporthalle auf den Aufstiegskandidaten TG Allgäu, der ausländische Spitzenturner wie den Ungarn Adam Mihok oder den Schweizer Kevin Rossi in der Mannschaft hat.
Doch auch der Gastgeber braucht sich nicht zu verstecken. Zwar gehören die Kirchheimer zu den wenigen Mannschaften in der deutschen Turnliga, die auf teure Einkäufe aus dem Ausland verzichteten und auf junge Talente aus der Region setzen, doch der Qualität tut das keinen Abbruch: So gehören, wie schon letztes Jahr, neben dem deutschen Juniorennationalturner Felix Pohl (16) auch die vereinseigenen Talente Julian Hausch (16) und Markus Bay (16) zur Mannschaft. Beide Nachwuchsathleten waren schon bei Landes- und Bundesmeisterschaften erfolgreich und haben bereits deutsche Meistertitel errungen.
Nach dem beruflich bedingten Rückzug von Andreas Mahler und Christopher Hahn aus dem Leistungssport, hat sich der VfL mit weiteren jungen Turnern verstärkt. Dem 23-jährigen Tobias Wahl, auf den zuletzt stets Verlass war, sind nun auch zwei seiner Vereinskollegen vom TSV Süßen, Max Dietzschold und Markus Gebauer (beide 21) zum VfL gefolgt. Neben dem Wernauer Nico Hofmann (19) sind sie eine wichtige Stütze in der als stärker einzustufenden dritten Liga Süd. Damit zählen Simon Paul (22) und Moritz Pohl (21) schon zu den „alten Hasen“ im Team. Beide sind schon seit vielen Jahren im Dress des VfL aktiv. Ebenso wie Dominik Weber (19), Marius Gebhardt (19) und Daniel Paul (18), der in der Vorbereitung auch als Organisator und Trainer agierte.
In der 3. Liga Süd gehen neben dem VfL Kirchheim sieben weitere Vereine an den Start: Dabei sind der TSV Jetzendorf, das TT Kieselbronn/Iffezheim und der TV Schiltach VEGA schwierig einzuschätzen. Zu den Favoriten zählen voraussichtlich neben dem TG Allgäu auch das Team Exquisa Oberbayern und der KTV Heilbronn. Besonders freuen sich die Kirchheimer Turner auf das Zusammentreffen mit dem MTV Ludwigsburg am letzten Wettkampftag. Mit den Barockstädtern gab es noch zu Oberligazeiten spannende Duelle, bevor der MTV drei Jahre vor dem VfL den Aufstieg schaffte.
In den oberen Ligen des Deutschen Turnerbundes wird seit 2010 nach dem Score-System geturnt. Dabei treten jeweils zwei Turner beider Teams gegeneinander an. Im Anschluss wird die Differenz der beiden Wertungen in Score-Punkte umgerechnet. Dabei kommt es neben dem Schwierigkeitsgrad und der Ausführung auch auf taktisches Geschick an. Dafür zuständig ist, wie in den vergangenen Jahren, Trainer und Teamchef Matthias Pohl. Auf die kommende Saison blickt er zuversichtlich: „Dieses Jahr haben wir mit unserem jungen Team beste Aussichten, in der Liga zu bestehen. Die Turner sind in guter Form und die Vorbereitung hat gezeigt, dass sie seit letztem Jahr einiges an Qualität dazu gewonnen haben“, meint Pohl, der darauf hofft, dass man den Klassenerhalt schon früh klarmachen kann.
Auch Abteilungsleiter Heiko Paul ist sich sicher: „Mit der Qualität der Mannschaft ist es möglich, auch 2012 die Klasse zu halten. So breit aufgestellt wie in dieser Saison waren wir noch nie.“ Die Mannschaft und der Betreuerstab sind also guter Dinge, ein weiteres Jahr erfolgreich in Deutschlands dritthöchster Turnliga bestehen zu können. Ein guter Auftritt gegen den scheinbar übermächtigen Gegner aus dem Allgäu wäre am Samstag ein erster Schritt.sp