Nach der Enttäuschung in Münster empfängt der TSV Weilheim Nachbar Boll zum Lokalderby
„Zum Spitzenteam fehlt uns noch einiges“

Nach der überraschenden Punkteteilung am vergangenen Spieltag beim Tabellenschlusslicht in Münster hat der TSV Weilheim in der Fußball-Landesliga einiges gutzumachen. Da kommt das Lokalderby gegen den TSV Bad Boll am Sonntag ab 15 Uhr im Weilheimer Lindachstadion ­gerade recht.

Weilheim. In den letzten Tagen und Wochen wurde viel darüber geredet. Hat der TSV Weilheim realistische Chancen, um den Aufstieg in die Verbandsliga mitzuspielen oder nicht? Der dritte Tabellenplatz und fünf Punkte Rückstand bei einem Spiel weniger auf den Tabellenführer VfR Aalen II wecken leise Zweifel. Vor allem der jüngste Auftritt der Limburgstädter gibt zu denken. Dies meint auch der ehemalige Oberligaspieler in Weilheims Reihen, Michael Zimmermann: „Wir dürfen uns von der momentanen Situation nicht blenden lassen. Um zu den Spitzenmannschaften in der Landesliga zu zählen, fehlt uns noch einiges.“

Die sportliche Entwicklung, die der TSV Weilheim in dieser Saison erlebt, ist vielen nicht geheuer. In den vergangenen beiden Jahren kämpften die Limburgstädter in der Landesliga gegen den Abstieg, nun sollen die Spieler von Trainer Ale­xander Hübbe quasi über Nacht zu einer Spitzenmannschaft herangereift sein, obwohl es kaum personelle Veränderungen gab. Für Zimmermann ist eines klar: „In der Mannschaft steckt genug Potenzial, um in ein oder zwei Jahren zu den Spitzenteams der Landesliga zu zählen.“

Gerade in der vergangenen Partie in Münster hat es sich gezeigt, dass es einem Großteil der Spieler noch an der nötigen Erfahrung fehlt. Um dauerhaft oben mitzuspielen, braucht es konstant gute Leistungen. „Dass wir so weit oben in der Tabelle stehen liegt auch daran, dass sich unsere Kontrahenten immer wieder überraschende Ausrutscher leisten“, meint Zimmermann. Seinen Wechsel vom SV Bonlanden zum TSV Weilheim hat der 33-Jährige nie bereut: „Der TSV Weilheim war ein wahrer Glücksgriff für mich. Mit der Mannschaft macht es richtig Spaß.“ Aus beruflichen Gründen musste der ehemalige Oberligaspieler kürzertreten, deshalb entschied sich Zimmermann für die Landesliga. Doch auch Kürzertreten ist nicht immer einfach: „Ich war seither ein anderes Spieltempo gewohnt, das war zunächst schon eine Umstellung.“ Ob Zimmermann seinen Vertrag beim TSV Weilheim verlängert, ist völlig offen: „Ich habe mir bis jetzt noch keine Gedanken darüber gemacht, könnte es mir aber gut vorstellen, weiter in Weilheim Fußball zu spielen.“

Auch der kommende Gegner aus Bad Boll macht sich noch berechtigte Hoffnungen, zumindest auf den zweiten Tabellenplatz. Nach dem 4:3- Auswärtserfolg am Mittwochabend beim SC Geislingen hat der Lokalrivale nur drei Zähler weniger als der TSV Weilheim. Aufgrund des besseren Torverhältnisses könnte die Elf von Trainer Mirko Doll am Sonntag die Limburgstädter mit einem Sieg vom dritten Tabellenplatz verdrängen. Deshalb ist der Boller Trainer mit dem bisher Erreichten vollkommen zufrieden: „Wir haben in dieser Saison das Maximale herausgeholt.“ Dies haben die Boller am Mittwoch beim SC Geislingen wieder eindrucksvoll un­ter Beweis gestellt. Bis zur 75. Spielminute lag der TSV mit 1:3 in Rückstand. Innerhalb von nur elf Minuten drehten die Boller das Spiel und kamen zum fünften Auswärtserfolg in dieser Runde. Die Fans dürfen sich auf ein interessantes Lokalderby freuen.me