Lokalsport
Zur Not wird auf dem Acker gelandet

Rund 50 Juniorinnen und Junioren messen sich beim Wettbewerb der Fliegergruppe Grabenstetten-Teck-Lenninger Tal ab Samstag im Streckenflug. Die Teilnehmenden sind in der Luft auf sich allein gestellt.

Das Wetter und die noch benötigte Distanz müssen im Blick behalten werden, sonst droht eine Landung auf dem Acker. Foto: pr

Von morgigen Samstag bis zum 10. August kommen junge Pilotinnen und Piloten aus ganz Deutschland nach Grabenstetten, um im Segelflug mit- und gegeneinander anzutreten. Wie zuletzt im Jahr 2018 gibt es auf der Vorderen Alb wieder einen Wettbewerb im Strecken-Segelflug, der mit fast 50 Teilnehmenden im Alter bis 25 Jahren gut besetzt sein wird. Die Besten qualifizieren sich für die Deutschen Meisterschaften der Junioren im nächsten Jahr.

Täglich wechselnde Strecke

Jeden Tag definiert die Wettbewerbsleitung eine Flugstrecke. „Normalerweise geht die Strecke über zwei bis vier Wegpunkte und ist zwischen 150 und 500 Kilometer lang, je nach Wetter“, erklärt der Wettbewerbsleiter Patrick Kutschat. Diese Flugstrecke müssen die Piloten möglichst schnell im Segelflug bewältigen. Ihr „Motor“ ist dabei die Thermik, also die natürlichen Aufwinde aus warmer Luft, in denen die Piloten im Kreisflug möglichst schnell Höhe machen, um danach im schnellen Geradeausflug vorwärts zu kommen. Die Wahl des richtigen Flugwegs zum nächsten Wendepunkt ist entscheidend für den Erfolg.

Die Piloten starten in zwei Wettbewerbsklassen: In der Clubklasse starten ältere Flugzeuge mit einer Handicap-Wertung, die den Leistungsunterschied zwischen den Flugzeugtypen ausgleicht. In der Standardklasse starten modernere Flugzeuge mit 15 Metern Spannweite, die auch mit Wasserballast geflogen werden können, um die Flugleistung bei hohen Geschwindigkeiten zu verbessern.

Gestartet wird meistens gegen Mittag. Dabei ziehen Motorflugzeuge die Segler in die Luft. Dann sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf sich allein gestellt und müssen versuchen, die Aufwinde zu ihren Gunsten zu nutzen, um möglichst schnell vorwärtszukommen. Die Flüge werden mit GPS-Geräten aufgezeichnet. Bewertet wird schließlich die durchschnittliche Geschwindigkeit über die Aufgabe. Ab dem späten Nachmittag kehren die Flugzeuge nach Grabenstetten zurück und landen wieder am Flugplatz – das ist zumindest das Ziel aller Teilnehmenden. Wer jedoch die Wetterlage falsch einschätzt oder nicht schnell genug vorwärtskommt, dem droht eine Außenlandung auf einer Wiese oder einem Acker. Dann sind die Helfer am Boden gefragt, die sich mit Auto und Anhänger zum Landeort aufmachen, das Flugzeug abbauen und zurück zum Flugplatz bringen.

Zum Start werden die Segelflugzeuge von Motorflugzeugen in die Luft geschleppt. Dabei kann es zu Vorbeiflügen der startenden Schleppzüge und der landenden Motorflugzeuge an den umliegenden Ortschaften kommen. Die Pilotinnen und Piloten der Motorflugzeuge werden angewiesen, das direkte Überfliegen der Orte zu vermeiden. Falls es trotzdem zu störenden Überflügen einzelner Schleppflugzeuge kommen sollte, können Anwohner unter der Telefonnummer 0 73 82/93 69 90 die Wettbewerbsleitung darauf aufmerksam machen. Aktuelle Berichterstattung wird während des Wettbewerbes auf der Internet­seite www.gc-grabenstetten.de  zu sehen sein. pm