Segelfliegen: Andreas Lutz und Wofgang Janowitsch neue Europameister der Doppelsitzerklasse
Zwei Ösis holen Gold für Kirchheim

Der in Kirchheim lebende Österreicher Andreas Lutz von der Fliegergruppe Wolf Hirth ist in Polen gemeinsam mit seinem Landsmann Wolfgang Janowitsch Europameister der ­Doppelsitzerklasse geworden.

Ostrów Wielkopolski. Das Team erreichte an zehn Wertungstagen im polnischen Ostrów Wielkopolski nahe Lodz insgesamt vier Tagessiege. Bei idealen Segelflugbedingungen und nach 3 900 geflogenen Kilometern standen die beiden ganz oben auf dem Stockerl, wie man in ihrer Heimat Österreich sagen würde – Andreas Lutz startet für seinen Heimatverband Österreich, lebt, arbeitet und fliegt aber seit einigen Jahren in Kirchheim.

Einen Einstand nach Maß verbuchten die beiden passionierten Segelflieger mit einem Tagessieg am ersten Wertungstag. Und mit nahezu fehlerfreien Flügen und Tagesplätzen immer unter den ersten zehn ließen sie der Konkurrenz keine Chance zum Kontern. Andreas Lutz dürfte der Sieg besonders freuen, schließlich hat er das Siegerflugzeug, den Arcus, bei Schempp-Hirth in Kirchheim mitentwickelt und gebaut. Insgesamt setzten 23 der 25 teilnehmenden Teams auf die Flugzeuge aus der Teckstadt.

Mit Abstand auf die beiden Österreicher folgten Florian Theisinger/Thomas Starck (Landau) und Pierre und Arnaud de Broqueville (Belgien). Weniger gut lief es für Lokalmatador und dreifachen Weltmeister Janusz Centka. Er rangierte am Ende auf Platz sechs.

Geprägt war die Meisterschaft durch hervorragende thermische Bedingungen. An nahezu allen Tagen erreichte das Duo Janowitsch/Lutz Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100 km/h. Am letzten Wertungstag rauschten die schnellen Ösis mit 129 km/h um die mit 333 Kilometern fast kürzeste Distanz der Meisterschaft. Überraschend kommt der Erfolg der beiden nicht. Seit Jahren trainieren sie schon gemeinsam, feilen un­ter anderem auch regelmäßig beim Hahnweidewettbewerb an Form und Technik. Für Wolfgang Janowitsch ist es nicht der erste Erfolg an einer internationalen Meisterschaft, im Jahr 2003 wurde er im polnischen Lezno Weltmeister in der 18-Meter-Klasse.