Lokalsport
Zwei hoffen, einer resigniert

Fußball-Bezirksliga In Jesingen und Neidlingen geht das Zittern nach zwei Niederlagen weiter. Beim TSV Weilheim schwindet nach dem 1:5 in Deizisau die Hoffnung auf ein Wunder. Von Klaus Schlütter

Die Relegation rückt mehr und mehr in den Mittelpunkt des Fußball-Geschehens, je länger die Saison dauert. In der Bezirksliga Neckar/Fils stehen noch sechs Spieltage aus. Drei der vier Teckvereine hoffen, am Ende eine Relegation bestreiten zu können.

Nur beim TSV Weilheim gehen so ganz allmählich die Lichter aus. Nach der bitteren 1:5-Schlappe in Köngen muss selbst Trainer Salvadore de Rosa eingestehen: „Wir werden die Klasse wohl nicht halten können.“ Dabei spiegelte das Ergebnis nicht unbedingt die Leistung wider. „Wir haben bis zur 65. Minute gut mitgehalten, uns jedoch nicht belohnt“, meint de Rosa und muss gleichzeitig feststellen: „Wir haben aber auch verteidigt wie eine Schüler-Elf und dem Gegner die Tore regelrecht geschenkt.“ Und sein Assistent Max Pradler ergänzte: „Wir haben dem Gegner die Chancen zurecht gelegt und uns selbst besiegt. Wir sind einfach noch zu grün hinter den Ohren.“

Nach zwölf Spielen ohne Sieg steckt auch der TV Neidlingen ganz tief im Schlamassel. Zwar ging die Kölle-Elf durch einen verwandelten Foulelfmeter überraschend mit 1:0 in Führung. Doch dann setzten sich der stärkere Wille und die höhere Laufbereitschaft der Jungs von der Fuchsgrube durch. Köngens Coach Fabio Morisco, der die Mannschaft in der Winterpause im Tabellenkeller übernommen hat, entwickelt sich langsam zum Erfolgstrainer. Mit dem 4:1 hat er die Grün-Weißen schon auf Platz sechs geführt und sagt selbstbewusst: „Ich glaube, wir haben nicht viel falsch gemacht.“ Mit der Einwechslung von Daniel Zimmermann bewies er zudem ein glückliches Händchen - der Joker erzielte gleich das 3:1 und bereitete den vierten Treffer vor.

Rot spielt dem VfL in die Karten

Wegen eines heftigen Gewitters begann das Spiel des VfL Kirchheim an der Jesinger Allee am Freitagabend eine Viertelstunde später. Nach 27 weiteren Minuten war dann alles zu spät für den TV Plochingen. Gästespieler Emre Kocamusa sah wegen einer angeblichen Notbremse die Rote Karte, und die Gäste mussten über eine Stunde lang mit zehn Mannen auskommen. „Für meine Begriffe war der Platzverweis nicht berechtigt“, kommentierte der Plochinger Trainer Thorsten Schöllkopf die spielentscheidende Szene. Doppel-Torschütze Pascal Schwickert mit seinen Saisontreffern 12 und 13 sowie Salih Egrlic mit seinem 20. Tor machten den Sieg perfekt. Der Plochinger Ehrentreffer gelang Steven Schötz

Der VfL ist damit seit dem zehnten Spieltag ungeschlagen, hat nun zehn Punkte Vorsprung auf Eislingen, zwölf Zähler auf Ebersbach, deren direktes Duell am Freitag Blitz und Donner zum Opfer fiel, und drei Punkte Rückstand auf Esslingen. Aber alle drei Konkurrenten haben ein Spiel weniger ausgetragen. Schöllkopf zur Lage: „Ich sehe Esslingen am Ende vorn. Für Kirchheim spricht die Konstanz.“ Kirchheims Coach Armin Ohran meint: „Wir lassen uns durch die Serie nicht blenden und geben weiter Vollgas.“

Jesingen bleibt „guten Muts“

Auch in Jesingen wurde am Freitag das Derby gegen Oberboihingen wegen des Unwetters über der Stadt verspätet angepfiffen. Es wurde eine Partie auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen und Chancen der Gäste vor der Pause, die allerdings von Torhüter Florian Schlote vereitelt wurden, und mehr Druck der Gastgeber nach der Pause. Auch in dieser Partie gab es ein umstrittenes Gelb-Rot, allerdings erst in der 85. Minute, als für die Gäste durch die Tore von Johannes Mauthe und Noah Wagner schon alles gelaufen war. Was den Optimismus von Spielleiter Stefan Hein in Sachen Klassenerhalt bekräftigte: „Wir sind zuversichtlich, dass wir drin bleiben.“ Jesingen muss in der Tabelle nun ebenfalls den Blick ver­stärkt nach unten richten. Bei sechs direkten Absteigern hat auch der Sieger noch große Sorgen, wenngleich Spielleiter Stefan Hein versichert: „Wir sind guten Mutes.“