Zwei Spiele – zwei Niederlagen. Für die beiden gestern im Einsatz befindlichen Teckvereine in der Fußball-Bezirksliga endete die Woche wenig verheißungsvoll. Der AC Catania Kirchheim und der VfL Kirchheim sind quasi im Schicksal vereint. Während der TSV Jesingen nach dem überzeugenden 5:0 am Donnerstag gegen den TSV Oberboihingen (wir berichteten) unter Berücksichtigung nahezu aller Unwägbarkeiten das rettende Ufer des Klassenverbleibs fast erreicht hat, bleibt es an der Jesinger Allee spannend. Unabhängig vom Saisonausgang basteln alle drei Teams aber schon an der Formation für die nächste Saison.
Dravetz verhindert Schlimmeres
Der AC Catania kassierte gestern ohne die verletzten Leistungsträger Michael Fischer, Tarek Öz und Christian Giacobbe die fast schon erwartete Heimniederlage. Gegen den souveränen Tabellenführer TSV Köngen unterlagen die Rosso-Blu 1:4 (0:1), hielten aber über eine Stunde im Takt des Leaders mit. Der agierte zwar optisch meist überlegen, war aber in der Kreation von Torchancen zunächst nachlässig. Dennoch gelang Kapitän Simon Prinz in der 31. Minute der Führungstreffer nach einer Flanke von Nikita Hindennach. Zuvor war Prinz in der 18. Minute schon an ACC-Goalie Kevin Dravetz gescheitert. Den Ausgleich hatte Santiago Potenza auf dem Fuß. Sein Schuss aus 15 Meter prüfte die Standfestigkeit der Torlatte (33.). Unmittelbar nach dem Seitenwechsel markierte Emilio Intemperante das 2:0 für die Gäste und sorgte für eine kalte Dusche des ACC. Prinz scheitete danach noch einmal am gut aufgelegten Dravetz (63.), ehe Carmelo Trumino aus gut zehn Metern der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang (68.). Immer wenn das Spiel zu kippen drohte, drehten die Köngener wieder eine Spur weiter auf und kamen am Ende durch weitere Treffer von Toni Panne (83.) und Max Schlotterbeck (90.+1) zu einem ungefährten Erfolg. ACC-Coach Pippo Forzano gibt derweil das Nahziel vor: „Wir konzentrieren uns auf die Spiele gegen die Tabellennachbarn Berkheim und Plochingen.“
VfL ohne Abschlussglück
Das Problem ist bekannt, die Lösung (noch) nicht gefunden oder einsetzbar: Der VfL Kirchheim hat ein Effizienzproblem im Angriff. Gestern beim 1. FC Heiningen spielten die „Blauen“ gut mit und verloren am Ende doch 0:2 (0:0). Vor allem in der ersten Halbzeit war der VfL das bessere Team, versagte aber fast regelmäßig unmittelbar vor der Box. Die beste Chance versiebte Gazi Boylu bereits in der dritten Minute. Nach der Pause nahmen die Einheimischen das Heft in die Hand. Dennoch dauerte es bis zur 83. Minute, ehe der FCH durch Yaya Pelayo Schwenk in Führung ging. Sechs Zeigerumdrehungen später stellte Safa Gürbüz den 2:0-Endstand her. Glück für den VfL, dass auch die Tabellennachbarn Berkheim, Deizisau und der AC Catania kaum punkten konnten.
Personalkarussel dreht sich
Unabhängig von den aktuellen Ergebnissen haben die Teck-Teams schon erste Duftmarken für das anstehende Transferfenster gesetzt. In Jesingen soll Antonio Carfagna (28), beim VfL Kirchheim seit Ende März nicht mehr im Einsatz, die Sturmlücke schließen, die Argjend Shalaj (23) hinterlässt. Der kehrt bekanntlich an die Jesinger Allee zurück. Dort wird er künftig auf Nico Crisigiovanni (27/zurück vom TSV Bad Boll) und Daniele Attorre (34) treffen, der vom TSV Notzingen zum VfL wechselt – allerdings ohne Bruder Cosimo. Der 40-Jährige, ebenfalls noch in Diensten der Notzinger, hat dort noch nicht zugesagt, sondiert viel mehr die hereinschneienden Angebote – als Spieler, nicht als Coach. „Trainer kann ich auch die nächsten 20 Jahre noch sein“, sagt der Filigrantechniker, der sich noch topfit fühlt.